Pingpong im ‹Kämmerli›

Bislimi Engel entwickeln Architektur aus dem Dialog – offen, präzise und ohne starre Rezepte. In Olten haben sie sich gegen 57 Teams durchgesetzt.

Fotos: Saskja Rosset

Bislimi Engel entwickeln Architektur aus dem Dialog – offen, präzise und ohne starre Rezepte. In Olten haben sie sich gegen 57 Teams durchgesetzt.

Der Anruf kam an einem Dienstag, 17 Uhr. Zweimal musste die Stimme es bestätigen. Roy wurde hibbelig, Alban legte auf. Papillon hat gewonnen. «Ja, das war wirklich ein schöner Moment.» Wir sind bei Bislimi Engel Architekten in ihrem «Kämmerli», wie sie es nennen. Es ist ein kleiner Raum im ehemaligen Gebäude der Stadtpolizei Zürich, eine Zwischennutzung der Firma Projekt Interim. Wie lange sie hier bleiben können, ist ungewiss. Doch wie bei vielem, sind sie auch hier offen und unvoreingenommen. Hier gingen sie den Schritt in die Selbstständigkeit – mit einer ersten Anfrage für den Umbau eines Einfamilienhauses in Böttstein. Das Projekt kam zwar nicht zustande, doch die Entscheidung für die Zusammenarbeit war gefallen. Nicht als lautstarke Netzwerker unterwegs, fanden sie dennoch über Umwege verschiedene Aufträge, die das Büro über Wasser hielten. Die ersten Jahre waren hart, ein Kampf. Aber ihre Hauptspur war immer klar: der Wettbewerb. «Das Ego ist weg» Kennengelernt haben sich die beiden Architekten bei Ernst Niklaus Fausch, wo sie drei Jahre lang gemeinsam im Wettbewerbsteam gearbeitet haben. Schnell merkten sie, dass ihre Zusammenarbeit funktioniert. Persönlich sind sie sich ­ähnlich, bringen aber unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Alban Bislimi, geboren im Kosovo, aufgewachsen im Thurgau, machte seine Lehre als Hochbauzeichner in Kreuzlingen. Danach folgte das Architekturstudium an der ZHAW. In den ersten Praxisjahren bei Nikolla Architekten in Winterthur durchlief er alle Projektphasen im kleinen Massstab. Roy Engel, ein Zürcher, absolvierte sein Studium an der ETH. Roy ist stark im «Konzeptle», Alban im Technisch-Architektonischen, im «Chüechle» – sie ergänzen sich fachlich und methodisch, spielen sich die Bälle zu. Jeder weiss, was er kann und lässt dem anderen Raum. Ein Pingpong-Spiel, so nennen sie es. Ihre Zusammenarbeit ...

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