Minimal ist nicht nur minimal

Die Stadt Zürich wählte für die Erweiterung und Instandsetzung des Hallenbads Altstetten einen Projektwettbewerb statt ein Planerwahlverfahren. Berrel Kräutler gewinnen mit einem pragmatischen Ansatz.

Die Stadt Zürich wählte für die Erweiterung und Instandsetzung des Hallenbads Altstetten einen Projektwettbewerb statt ein Planerwahlverfahren. Berrel Kräutler gewinnen mit einem pragmatischen Ansatz.

Das Hallenbad Altstetten, 1973 erbaut nach den Plänen von Frank Bolliger, Heinz Hönger und Werner Dubach, ist zwar kein Schutzobjekt, aber ein Vertreter der High-Tech-Architektur der 1970er-Jahre und bei der Bevölkerung beliebt. Auf der Eingangsseite steht ein markanter Kopfbau in Sichtbeton, rückseitig überspannt ein Raumfachwerk die Schwimmbecken und die Sprungtürme. Prägend ist die sichtbare und farbige Leitungsführung. 1998 kam eine Saunalandschaft dazu, 2007 ein Wellnessbad und eine Röhrenrutsche. Das Wettbewerbsprogramm sah die Instandsetzung des vierzigjährigen Hallenbads vor. Ein Erweiterungsbau soll ein zusätzliches Lernschwimmbecken aufnehmen. Zudem wurden Lösungen für eine direkte Verbindung zwischen dem Restaurant und der Liegewiese sowie eine zusätzliche Rutschbahn gesucht. Der Perimeter war eng gesteckt und die baurechtlichen Vorgaben komplex, sodass am Ende nur ein Projekt ohne baurechtliche Verstösse auskam. ###Media_2### ###Media_3### Richtige Verfahrenswahl Da es sich um eine Aufgabe im Bestand handelt, wollte die Stadt Zürich ursprünglich ein Planerwahlverfahren durchführen. Projektwettbewerbe waren bisher den Neubauten vorbehalten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um das Bauen im Bestand ist gut möglich, dass die Stadt für solche Aufgaben in Zukunft vermehrt Wettbewerbe durchführt. Diese Tendenz ist begrüssenswert. Auch die Zielkosten in der Grössenordnung von 46,5 Mio. sprechen zwingend für einen Projektwettbewerb. Das aufwendigere Verfahren hat sich jedenfalls gelohnt, denn die eingereichten Projekte zeigen eine grosse Vielfalt und Tiefe, die bei einem Zugang zur Aufgabe auf zwei A3-Blättern nicht ersichtlich gewesen wäre. Gleichzeitig mussten die Architekturbüros bei dieser komplexen Instandstellung nicht über das Honorar in Konkurrenz treten.  Ohne grosse Eingriffe, aber mit neuem Gesicht ‹Minimalinvasiv›, ...

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