Kreislaufen will gelernt sein

Mit dem Neubau eines Recyclingzentrums sammelt die Stadt Zürich Erfahrungen in der Bauteilwiederverwendung. Das Team um Graber Pulver Architekten gewinnt den Wettbewerb mit mutigen Details.

Mit dem Neubau eines Recyclingzentrums sammelt die Stadt Zürich Erfahrungen in der Bauteilwiederverwendung. Das Team um Graber Pulver Architekten gewinnt den Wettbewerb mit mutigen Details.

«Die Stadt Zürich bekennt sich zur Kreislaufwirtschaft», stellt der Jurybericht zum städtischen Pilotprojekt für die Bauteilwiederverwendung auf der ersten Zeile klar. Dass die Stadt das kreislaufgerechte Bauen ausgerechnet am Wettbewerb für ein neues Recyclingzentrum übt, passt in die Erzählung. Dass der Neubau auf dem Juch-Areal im Quartier Altstetten notwendig ist, weil der bestehende Recyclinghof Hagenholz einer Vergrösserung des dortigen Kehrichtheizkraftwerks weichen muss, gibt ihr eine ironische Note. Und es zeigt, was Realität ist: Das lineare System von Produktion, Verwendung und Entsorgung ist in unserer Gesellschaft noch immer der Normalfall. Das Denken in Kreisläufen beginnen wir gerade erst zu lernen. Die Dienstabteilung Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich (ERZ) als Bestellerin und Betreiberin des Recyclinghofs will dazu einen Beitrag leisten. ###Media_2### Grosse Ambitionen, grosser Aufwand Die Ambition der ERZ beginnt auf betrieblicher Ebene. Zwar wird uns das alltägliche Bild von Menschen, die allerlei Möbelstücke, Haushaltsgerät und Altmetall in grosse Mulden schmeissen, erhalten bleiben – der gedeckte Entsorgungsplatz wird das zentrale Element der künftigen Anlage sein. Doch Tauschbörsen und Reparaturwerkstätten, Schulung und Beratung zur Kreislaufwirtschaft erweitern das Angebot. Und auch wenn die meiste Kundschaft angesichts der peripheren Lage zwischen Autobahn und Zuggleisen wohl weiterhin mit dem Auto kommt: Fuss- und Fahrradverkehr sind immerhin eingeplant. Die zweite Ebene ist die bauliche: Zum einen verlangte das Wettbewerbsprogramm Projekte mit einem möglichst hohen Anteil an wiederverwendeten Bauteilen und «Design for Disassembly» – also die Möglichkeit, die Bauten am Ende ihrer Nutzungsdauer zerlegen und die Teile erneut verwenden zu können. Zum anderen wünschte sich die Stadt ökologisch wertvolle Freiräume und Dachfl...

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