Der Projektwettbewerb im offenen Verfahren zeigt wieder einmal sein kreatives Potenzial. In Zuoz gewinnt eine Gruppe von Architekten, die ein radikal nachhaltiges Schulhaus bauen wollen.
Einfacher Ideengenerator
Der Projektwettbewerb im offenen Verfahren zeigt wieder einmal sein kreatives Potenzial. In Zuoz gewinnt eine Gruppe von Architekten, die ein radikal nachhaltiges Schulhaus bauen wollen.
Fotos: Kiesel Brandi Tambornino Guerra Hausherr
So einfach geht es. Die kleine Schulerweiterung in Zuoz – neun Millionen Franken soll sie kosten – war für einen Projektwettbewerb im offenen Verfahren bestens geeignet. Das fand auch das wettbewerbsbegleitende Büro von Renato und Reto Maurizio (Vater und Sohn). Es bereitet das Verfahren schlank und ohne unnötige Komplikationen vor. Die teilnehmenden Architekturbüros mussten keine Generalplanungsteams bilden, und auch «Doppel- und Mehrfachteilnahmen von fakultativ beigezogenen Fachplanern» waren zulässig. Die Fachjury bestand aus prominenten Architekten wie Marc Loeliger (Loeliger Strub Architektur), der mit seiner früheren Arbeit bei Peter Zumthor auch einen Bezug zu Graubünden hat. Diese mustergültige Organisation war damit den Bedürfnissen von jüngeren Architekturbüros angepasst und erklärt auch das grosse Interesse am Wettbewerb: Die Gemeinde konnte aus 66 eingegangenen Vorschlägen auswählen.
Einfaches Verfahren, anspruchsvolle Aufgabe So einfach wie das Wettbewerbsverfahren war die Lösungsfindung aber nicht. Die Entwurfsteams hatten es mit einer dreieckigen Restparzelle am Rande des historischen Dorfs zu tun, die heute mit einem Parkplatz belegt ist. Man kämpfte mit dem grossen Höhenunterschied, hatte oben und unten eine Strasse zur Erschliessung und zu wenig Platz für Aussenräume, wie sie eine Primarschule eigentlich bräuchte. Dazu kam ein heterogenes Programm mit zwei Kindergärten, Mittagstisch mit Kinderbetreuung und Primarschulzimmern mit Gruppenräumen – am liebsten alles flexibel nutzbar. Die teilnehmenden Büros mussten also städtebauliche und architektonische Ideen liefern – und sie taten es. Der offene Projektwettbewerb wirkte wieder einmal als Ideengenerator. In den Gipsmodellen unterscheiden sich die Volumen stark: längliche und kompakte Gebäude, Rücksprünge, Versätze, abgewinkelte Fassade, Polygonales, Rechteckiges, dazu alle mÃ...
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