Das Problem mit der Landschaftsarchitektur

Kaum ein Wettbewerb kommt ohne ein Landschaftsarchitekturbüro aus. Was als ein interdisziplinäres Entwerfen für komplexe Aufgaben gedacht ist, entwickelt sich heute zu einer grossen Hürde.

Fotos: Lina Müller (Illustration)

Kaum ein Wettbewerb kommt ohne ein Landschaftsarchitekturbüro aus. Was als ein interdisziplinäres Entwerfen für komplexe Aufgaben gedacht ist, entwickelt sich heute zu einer grossen Hürde.

«In den letzten Jahren war das eine der grössten Herausforderungen», blickt Architektin Elisabeth Hobiger zurück und meint die Suche nach einem Landschaftsarchitekturbüro bei Wettbewerbsteilnahmen. Besonders bei selektiven Verfahren sei es ein Wettlauf, sagt die Partnerin beim wettbewerbserprobten Büro Hobiger Feichtner Architekt*innen. Noch am Tag der Ausschreibung muss sie E-Mails schreiben und telefonieren. Die Antworten ähneln sich: «Danke für deine Anfrage, leider haben wir keine Kapazität.» Oder: «Wir haben schon einem anderen Team zugesagt – sorry!» Es spielt oft keine Rolle, ob sie mit dem angefragten Büro schon zusammengearbeitet hat. Manche Antworten sind persönlich und motivierend: «Leider sind wir für das nächste halbe Jahr ausgebucht, aber danach gerne – ihr macht sehr schöne Projekte!» Andere begründen: Der Ort ist zu weit vom Büro entfernt, die Honorarkonditionen sind nicht tragbar, oder das Büro möchte aus strategischen Gründen nicht teilnehmen. Manche Büros warten erst ab, wie andere Präqualifikationen ausgehen. Zwar mögen sich eingespielte Teams rasch zusammenfinden – doch je kleiner oder jünger ein Architekturbüro, desto schwieriger wird die Suche. Denn es gibt nicht viele Landschaftsarchitekturbüros – jedenfalls nicht so viele wie Architekturbüros. Etwa nach einer Woche findet Elisabeth Hobiger meistens ein Landschaftsbüro. Bei offenen Wettbewerben gaben sie sich schon selbst als Landschaftsplanung an. Für Präqualifikationen ergab sich bisher irgendwie immer eine Lösung – aber: «Es braucht immer mehrere, manchmal bis zu 20 Anläufe.» Sie berichtet von Kolleg*innen, die schon 40 Büros anfragen mussten. Viele sagen, wenn ein selektiver Wettbewerb seit einer Woche ausgeschrieben ist, probieren sie es oft gar nicht mehr: «Keine Chance.» Ein Projektberg Während also Architekt*innen verz...

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