Visualisierung des Siegerprojekts von Waldrap

Zürichs neuste Primarschule

Ein einfacher Entwurf antwortet auf komplexe Anforderungen: Das Architekturbüro Waldrap von Renate Walter und Sebastian Lippok gewinnt den offenen Wettbewerb für die neue Primarschule Borrweg in Zürich.

Der Klimawandel oder genauer: die Konsequenzen, die sich aus ihm für die architektonische Praxis ergeben sollten, nehmen im Wettbewerbswesen eine immer bestimmendere Rolle ein. Die Anforderungen werden dabei gleichzeitig konkreter und komplexer, was am Wettbewerb für die Primarschule Borrweg am Fusse des Zürcher Üetlibergs sowohl in der Aufgabenstellung wie auch der Jurybeurteilung sichtbar wird. Neben den «Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft» und dem «Minergie-P-ECO-Standard», welche gleichsam zu Standards öffentlicher Wettbewerbsprogramme geworden sind, war am Borrweg auch das sogenannte «Lokalklima» ein ausschlaggebender Faktor: «Die Projekte», so heisst es diesbezüglich, «sollen schonend mit der Ressource Land umgehen, eine klimaangepasste, die Biodiversität fördernde Umgebung aufweisen, die Kaltluftströme vom Uetliberg passieren lassen, einen wirksamen sommerlichen Wärmeschutz sowie einen Beitrag zu einem angenehmen Stadtklima leisten.» Nicht zuletzt punktete der erstrangierte Entwurf des jungen Architekturbüros Waldrap folgerichtig in Sachen Kaltluft: als relativ schmales Volumen vertikal zum Hang gestellt, lässt es die Luftströme vom Üetliberg, die in den Sommermonaten einen wichtigen Anteil zur Kühlung der Stadtebene leisten, weitgehend ungehindert passieren. «Schulzimmer für die Kinder, Kaltluft für die Stadt», titelte entsprechend die NZZ in ihrem Bericht über den entschiedenen Wettbewerb. ###Media_2### Klimatische Widersprüchlichkeiten Indes wird am Siegerprojekt auch offenbar, dass in Sachen Klima und Energie schnell Widersprüche zu Tage treten: So ist das relativ kleine oberirdische Volumen nicht nur auf eine kompakte rationale Organisation zurück zu führen, sondern auch auf die Verbannung der weit ausgreifenden Räume für Turn- und Schwimmhalle in den Untergrund; was also «lokalklimatisch» Sinn macht, ist «globalklimatisch»...
Zürichs neuste Primarschule

Ein einfacher Entwurf antwortet auf komplexe Anforderungen: Das Architekturbüro Waldrap von Renate Walter und Sebastian Lippok gewinnt den offenen Wettbewerb für die neue Primarschule Borrweg in Zürich.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.