Das nach dem Studienauftrag überarbeitete Projekt mit Neubau, zeltartigem Foyer und bestehender Aula (Visualisierung: Buchner Bründler Architekten)

Weiterleben lassen

In Interlaken steht eine schützenswerte Aula aus den 1960er Jahren. Ersetzen oder erhalten?, fragte ein Studienauftrag. Buchner Bründler lassen die Aula stehen und erweitern sie mit dreieckigen Bauten.

Erhalten und ergänzen oder gleich ganz ersetzen? Im Wissen, dass die Architektur der Boomjahre noch immer wenig Wertschätzung erfährt und schweizweit zunehmend Bauinventare gestrafft werden, gönnt man der Aula Alpenstrasse in Interlaken gerne ein Weiterleben. Der Berner Architekt Hans Andres baute den Kubus aus Sichtbeton, Stahl und Glas in den frühen 1960er-Jahren zusammen mit dem Klassen- und Spezialtrakt der Sekundarschule. Er bildet einen essenziellen Teil der Anlage. Entsprechend ist der straff organisierte und corbusianische Bau im kantonalen Bauinventar als erhaltenswert eingestuft. Vor diesem Hintergrund ist das zur Weiterbearbeitung empfohlene Projekt im Studienauftrag nachvollziehbar: Buchner Bründler Architekten sehen die Sanierung des Mehrzwecksaals vor und erweitern die bestehende Anlage um zwei Ergänzungsbauten, die sich städtebaulich überzeugend einfügen. ###Media_3### Doppelte Lesart  Das siegreiche Planerteam schlägt für die zusätzlichen Nutzungen zwei auf Dreiecksformen basierende Gebäude in Sichtbeton vor. Ein im Grundriss dreieckiger Körper nimmt weitere Räume für die Schule, die Dorfbibliothek, die ­Ludothek und die Volkshochschule auf. Sein über drei Geschosse triangulär organisiertes Innenleben erlaubt vielfältige visuelle und funktionale Verbindungen. Neubau und Aula verbindet ein Foyer mit einem zeltartigen Dach, das den Haupteingang des neuen Zentrums auszeichnet. Durch den sakralen Auftritt hebt es sich jedoch stark von der nüchtern gehaltenen Aula ab, wodurch seine Funktion als vermittelnder Baukörper zwischen Alt und Neu geschmälert wird. Eine deutliche Qualität des Projekts ist hingegen seine doppelte Lesart: Dreieck, Foyer und Aula bilden eine neue prägnante Baugruppe und ordnen sich gleichzeitig dem gesamten Schulensemble unter. Nicht nur im Hinblick auf das Raumprogramm, sondern auch städtebaulich öffnet sich die neue Kompo...
Weiterleben lassen

In Interlaken steht eine schützenswerte Aula aus den 1960er Jahren. Ersetzen oder erhalten?, fragte ein Studienauftrag. Buchner Bründler lassen die Aula stehen und erweitern sie mit dreieckigen Bauten.

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