Verwirrung um Vals-Wettbewerb Fotos: Adrian Michael

Verwirrung um Vals-Wettbewerb

In einer Pressemeldung erklärte der SIA, die Jury habe nie eine Empfehlung abgegeben, das neue Thermehotel von Thom Mayne bauen zu lassen. Investor Remo Stoffel widerspricht in der «Südostschweiz» dieser Darstellung.

In einer Pressemeldung des SIA distanzierten sich die Fachjuroren vor zwei Tagen vom Entscheid, das neue Thermehotel von Thom Mayne bauen zu lassen. Die Jury habe nie eine Empfehlung abgegeben. Investor Remo Stoffel widerspricht heute in der «Südostschweiz» dieser Darstellung. Im Bericht des Sekretärs des Preisgerichts sei lediglich die Rede davon, der Wettbewerb habe ohne Bestimmung eines Siegerprojekts geendet. Der Bericht liegt der «Südostschweiz» vor: «Tatsächlich geht daraus hervor, dass einstimmig kein Wettbewerbssieger gewählt wurde», schreibt die Zeitung. Nach dem die Jury ihre Beratungen ohne Siegerprojekt für beendet erklärt habe, habe sich die Bauherrschaft für eines der drei ihrer Meinung nach im Rennen verbliebenen Projekt entschieden, erklärt Stoffel. Das hingegen sei nicht die Idee gewesen, schreiben die Jurymitglieder in ihrer Pressemitteilung (LInk): «Eine Überarbeitung der vorgelegten Projekte in der engeren Wahl wurde durch das Beurteilungsgremium verworfen», da auch eine weitere Wettbewerbsrunde «kaum zu einer Klärung der aufgeworfenen Fragen geführt hätte».

«Die Frage ist ohnehin, was der Nichtentscheid der Jury für die Investoren bedeutet», schreibt die «Südostschweiz». Verschiedene Fachleute seien der Meinung, dass die Resultate eines Studienauftrags für die Bauherrschaft in der Regel nicht bindend sei. «Demnach kann sich der Auftraggeber bei einem Studienwettbewerb – anders als beim Projektwettbewerb – in der Regel anders entscheiden als das Preisgericht. «Das war aber nicht Zweck der Sache» zitiert die «Südostschweiz» Remo Stoffel, «deshalb haben wir uns für eines der Projekte zur weiteren Bearbeitung entschieden». Peter Schmid, früherer Präsident der Baukommission der Valser Felsentherme, geht dagegen davon aus, dass der Wettbewerb nicht regulär durchgeführt wurde und prüft einen Rekurs. 

close

Kommentare

Andreas 12.02.2015 16:44
Vals war einmal... Tragisch, dass die zuständigen Personen und die Bevölkerung von Vals sich der Konsequenzen nicht bewusst waren! Was in den letzten Jahren zum Erfolg von Vals beigetragen hat; Bescheidenheit, Demut und eine gewisse Portion der ach so kritisierten Schweizer Vernunft, wird innert kürzester Zeit nichtig. Ando's Vision für Vals ist an Arroganz und Rücksichtslosigkeit wohl auch von Morphosis kaum zu überbieten... wobei, man darf gespannt sein!
Kommentar schreiben