Trotz reger Teilnahme hat der Wettbewerb für das «Zollhaus» in Zürich die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Das städtebauliche Korsett und das vielfältige Raumprogramm überforderten die Architekten. Trotzdem gibt es mit dem Projekt von Enzmann Fischer Partner ein glückliches Ende.
Die Erwartungen waren hoch. 102 Projekte an einem lebendigen Ort in Zürich für eine ambitionierte Genossenschaft: Der gemeinschaftliche Wohnungsbau müsste da doch einen grossen Schritt machen. Das Zollhaus ist nach der Kalkbreite das zweite Projekt der Genossenschaft, die sich folgenden Leitsatz gab: «Eine Stadt ist nur dann eine Stadt, wenn alle darin Platz haben». Die Baugenossenschaft bewarb sich in einem Auswahlverfahren des Dachverbands der Zürcher Wohnbaugenossenschaften um das Areal Zollstrasse West. 2013 erhielt sie von den SBB und der Stadt Zürich das Land zum Kauf angeboten.Der Gestaltungsplan von agps architecture und dem Atelier Girot gibt drei Bauten unterschiedlicher Grösse vor. Ein «Minivolumen» darf sogar höchstens 15 Meter hoch werden. Ein einziges Haus auf die lange Parzelle zu stellen, ist nicht möglich. So entstand der Widerspruch zwischen der Gemeinschaftsidee der Genossenschaft, die man sich gut unter einem Dach vorstellen kann, und des Städtebaus, der die Volumen aufstücke...
Versöhnliche Enttäuschung
Trotz reger Teilnahme hat der Wettbewerb für das «Zollhaus» in Zürich die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Das städtebauliche Korsett und das vielfältige Raumprogramm überforderten die Architekten. Trotzdem gibt es mit dem Projekt von Enzmann Fischer Partner ein glückliches Ende.
Ivo Bösch 24.06.2015 10:53