Visualisierung

Und wieder leuchtet der Marmor

Mit einem transluzenten Quader setzen sich die jungen Architekten Marcia Akermann und Mirko Akermann (MAK architecture) gegen 57 Konkurrenten durch und gewinnen den offenen Wettbewerb für die Erweiterung des Naturhistorischen Museums in Genf.

Der Entwurf von MAK architecture ist nicht der einzige, der den Erweiterungsbau als dritten Flügel am Scheitelpunkt der zwei  bestehenden Gebäude platziert. In keinem der anderen Vorschläge aber ist die Idee so konsequent umgesetzt. Der Erweiterungsbau, wie ihn MAK vorschlägt, behauptet seine Eigenständigkeit als gleichberechtigter dritter Teil der Anlage, er besitzt zwar einen kleineren Fussabdruck als die langen Riegel des Bestandes, entwickelt dafür aber turmartige Proportionen. Der quadratische Grundriss, die mittige Platzierung auf der Winkelhalbierenden und die volumetrische Loslösung vom Bestand stärken Präsenz und Autonomie des Baukörpers. Gleichzeitig findet die Anlage als Ganzes zu einem Gleichgewicht. Es entsteht, wie die Jury anerkennend vermerkt, «un ensemble équilibré».Die Erweiterung wurde notwendig, weil der Platz für die umfangreiche Sammlung des Naturhistorischen Museums knapp geworden ist und die speziellen Sicherheitsanforderungen an die in Alkohol konservierten Sammlungsstücke nicht mehr erfüllt werden können. Der geplante Erweiterungsbau wird deshalb nicht zum öffentlichen Teil des Museums gehören, sondern der Aufbewahrung der über 160'000 Gefässe dienen, welche nicht in der Ausstellung zu sehen sind. Zusätzlich stehen Arbeitsplätze für Forscher und Mitarbeiter zur Verfügung.Marcia Akermann und Mirko Akerman (MAK) organisieren dieses Programm einleuchtend und flexibel auf sechs Geschossen. So pragmatisch die Struktur, so preziös ist auf der anderen Seite die Erscheinung: Verkleidet nämlich ist der Quader mit transzluzenten Marmorplatten, die das Licht tagsüber nach innen und nachts nach aussen leiten. Solch marmornes Leuchten ist immer schön anzusehen und verfehlt seine Wirkung nicht, wie Franz Füegs berühmte Kirche in Meggen oder die ebenso ikonische Beinecke Library in New Haven beweisen. Im Fall von Genf mag man sich natürlic...
Und wieder leuchtet der Marmor

Mit einem transluzenten Quader setzen sich die jungen Architekten Marcia Akermann und Mirko Akermann (MAK architecture) gegen 57 Konkurrenten durch und gewinnen den offenen Wettbewerb für die Erweiterung des Naturhistorischen Museums in Genf.

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