Visualisierung aussen: Die steilen Flächen des Sheddachs sind nach Süden ausgerichtet. Fotos: nightnurse images, Zürich (Visualisierungen)

Umgekehrtes Sheddach

BDE Architekten gewinnen den Wettbewerb für das Busdepot Grüzefeld in Winterthur und beantworten unsere drei Fragen.

BDE Architekten gewinnen den Wettbewerb für das Busdepot Grüzefeld in Winterthur. Oliver Erb und Philipp Brunnschweiler beantworten unsere drei Fragen.

Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Oliver Erb und Philipp Brunnschweiler: Das Prinzip des Sheddaches für Hallenbauten kennt man mit der steilen Seite der Sägezahnform in Nordrichtung. Von der Sonne abgewandt erfolgt so die blendfreie Belichtung in der Halle. Wir spiegeln diese Geometrie und integrieren die geplante Fotovoltaikanlage in idealen Neigungswinkeln in die Dachform. Die Architektur der Bushalle gründet auf ihrer Funktion als Sonnenkraftwerk.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Die neue Bushalle erweitert das bestehende Busdepot und übernimmt seine klare Ausrichtung innerhalb des heterogenen Kontextes des Gewerbegebietes Grüzefeld. Der Zeitzeuge aus den 1960er Jahre mit weit ausladendem Vordach wird respektvoll saniert. Die neue Bushalle mit der integrierten Verwaltung spricht eine eigenständige Architektursprache. Sie ist Industriehalle und Bürogebäude in einem und formuliert die Adresse von Stadtbus neu. Das polierte Chromstahlblech gibt der Halle mit seinem metallischen Glanz eine kristalline Wirkung.

Wo lagen die Grossen Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Die ausführlich detaillierten Vorgaben der Wettbewerbsausschreibung grenzte zu Beginn die Suche nach Lösungsansätze extrem ein. Eine Herausforderung war, diesen Rahmen zu verlassen und frei Ideen zu denken. Im Verlauf der zweiten Stufe, in der drei Teams ein Totalunternehmerangebot ausarbeiteten, zeigten sich die Schwierigkeiten des Gesamtleistungswettbewerbes. In einer frühen Projektphase müssen bereits detailliert die Kosten erfasst werden, was unter den Planern eine engagierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert.

Busdepot Grüzefeld Winterthur

Zweistufiger Gesamtleistungswettbewerb im selektiven Verfahren mit sieben Architekturteams für die Stadt Winterthur.
– Weiterbearbeitung: Baltensperger, Seuzach, BDE Architekten, Winterthur, SNZ Ingenieure und Planer, Zürich, puk – Ingenieurbüro für Elektrotechnik, Winterthur, Hunziker Partner, Winterthur
– Weitere Teilnehmer zweite Stufe:
ARIGON Generalunternehmung, Zürich, atelier ww Architekten, Zürich, Dr. Deuring + Oehninger, Winterthur, Herzog Kull Group, Schlieren, PGMM Schweiz, Winterthur, Enz & Partner, Zürich, Dr. Heinrich Jäckli, Winterthur;

Halter, Zürich, E2A Eckert Eckert Architekten, Zürich, Walther Mory Maier Bauingenieure, Münchenstein, Hefti Hess Martignoni, Zürich, Advens, Winterthur, Gartenmann Engineering, Zürich, Kummler + Matter, Zürich

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