Die Seilbahn zwischen der Bahnhaltestelle Verdasio und dem Bergdorf Rasa im Centovalli wurde 1958 gebaut. Technik wie Bausubstanz sind unterdessen veraltet. Im Hinblick auf die Erneuerung der Betriebskonzession entschieden sich die Gemeinde Centovalli und die «Ferrovie Autolinee Regionali Ticinesi» für den vollständigen Ersatz der bestehenden Seilbahn mit einer neuen elektromechanischen Anlage und den Neubau der Berg- und Talstation. Für letztere wurde ein Architekturwettbewerb auf Einladung durchgeführt, der nicht zuletzt zum Ziel hatte, aus den kleinen Zweckbauten eine kleine touristische Attraktion zu machen. Dem erstrangierten Projekt des Architekten Franceso Buzzi gelingt dies hervorragend. Sein Entwurf ist von einer dem Zweck und den finanziellen Möglichkeiten angemessenen Einfachheit, entwickelt aus dieser aber eine ikonische architektonische Geste. Besser gesagt: zwei korresponierende Gesten. Das schützende Dach, das auf einer einzigen zentralen Stütze ruht, zeichnet jeweils das Terrain und die Neigung der Kabelleitung nach.  Für Tal- und Bergstation ergeben sich so zwei spiegelbildliche Artikulationen: «Das eine Dach öffnet sich zu den Gipfeln hin», schreibt Buzzi, «das andere markiert die Krone des Bergplateaus.» ###Media_2### Anders als bei den Konkurrenzprojekten gibt es hier kein Gehäuse, in das die Kabine hinein- oder herausfährt; der Ein- und Austritt erfolgt open air, so wie auch die technischen Anlagen bewusst sichtbar gehalten sind. Räder, Winden und Kabel werden zu Elementen der architektonischen Komposition. Entsprechend leicht und offen ist auch die Box mit den nötigen Nebenräumen formuliert, ein gläsernes Volumen, das ebenfalls unter dem schützenden Dach Platz findet. Wie die Jury schreibt, überzeugt das Projekt durch seinen «infrastrukturellen und einheitlichen Charakter», der sich sowohl im Kontext der Bahnstation im Tal als auch ...