Investorenwettbewerb für den Pilatusplatz, Luzern: Erste Skizze des Siegerprojekts von Joos & Mathis Architekten

«So nahe wie Sonne und Mond»

Die Diskussion über den Investorenwettbewerb führt zu einem Kernproblem des Bauens: Kann grosse Rendite mit hoher Qualität einhergehen? Am Wettbewerbsquartett plädierte Peter Ess für eine klare Trennung.

«Unterschiedliche Architekturvorlieben», erkannte Peter Joos in den verschiedenen Wettbewerbsbeiträgen für das Wohn- und Geschäftshaus am Pilatusplatz in Luzern, und viele blieben seiner Meinung nach «auf sich selbst bezogen». Nun zeugt das Projekt, mit dem er und sein Partner Christoph Mathys den ersten Rang erzielt haben, ebenfalls von einer bestimmten Neigung, nämlich der analogen, und in der like-/don't like-Diskussion der Geschmäcker gibt es deshalb Freund und Feind des markanten Doppelturmhauses mit Dachgesims. Davon unabhängig herrscht ein weitgehender Konsens, dass es sich bei diesem ersten Rang um einen Ausnahme-, ja einen eigentlichen Glücksfall handelt. Für einen Investorenwettbewerb, wo es der öffentlichen Hand auch auf den Baurechtszins und dem Investor auf die Rendite ankommt, ist es in der Tat staunenswert: Entschieden hat sich die Jury für ein Projekt, das zugunsten der städtebaulichen Idee auf einen nicht unerheblichen Teil des möglichen Bauvolumens verzichtet und dessen sorgfältige Gestaltung sich in einer entsprechend aufwändigen Architektur äussert. Wie dieser Glücksfall möglich wurde und ob der schlecht beleumdete Investorenwettbewerb damit rehabiliert ist, darüber diskutierte das «Wettbewerbsquartett» am vergangenen Dienstag Abend im Kulturpark in Zürich-West. Peter Joos, als Gast geladen, nannte verschiedene Faktoren, die für ein befriedigendes Resultat ausschaggebend sind: eine gute, vor allem mehrheitlich unabhängige Jury, eine Beurteilungsformel, die das Projekt stärker gewichtet als das finanzielle Angebot, und schliesslich ein Investor, den neben der Rendite auch ein qualitativ gutes Projekt interessiert – für Joos&Mathys waren dies Voraussetzungen, um überhaupt am Investorenwettbewerb in Luzern teilzunehmen. Nach den Erzählungen von Joos war man geneigt, gerade auch den Investor (Senda Immobilien) als Glüc...
«So nahe wie Sonne und Mond»

Die Diskussion über den Investorenwettbewerb führt zu einem Kernproblem des Bauens: Kann grosse Rendite mit hoher Qualität einhergehen? Am Wettbewerbsquartett plädierte Peter Ess für eine klare Trennung.

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