Seesicht besticht
Chebbi Thomet Bucher gewinnen erneut einen Wettbewerb für das Wohnen und die Pflege im Alter. Diesmal am Zürichsee für das Abegg-Huus in Rüschlikon.
Auf beiden Seiten des Zürichsees lancieren die Gemeinden Projekte für ihre ins Alter gekommenen Einwohnerinnen und Einwohner. So auch in Rüschlikon, wo man das erst 30 Jahre alte Abegg-Huus mit bisher 41 Zimmern durch einen Neubau mit zeitgemässen Standards für 52 Bewohner in fünf Wohngruppen ersetzen möchte. Die Besonderheit der Parzelle steht beispielhaft für alle Grundstücke auf dieser Seite des Zürichsees. Die Aussicht auf den See bietet sich auf der Ostseite an, die am Nachmittag besonnte Westseite ist immer auch die Hangseite, und damit den Einblicken der Nachbarn oder der Verschattung ausgesetzt. An einer Spitzkehre gelegen, verschärft sich die Frage der Einordnung in die Nachbarschaft und die Erschliessung des Neubaus zusätzlich.
Das Projekt der siegreichen Architektinnen aus Zürich meistert die Aufgabe erstaunlich leichtfüssig und erreicht eine verblüffende Selbstverständlichkeit an diesem schwierigen Ort. Die Jury, einmal mehr eloquent und überzeugend von Altmeister Peter Ess angeführt, attestiert dem z-förmigen Siegerprojekt denn auch auf allen Ebenen hohe Qualitäten. Der Schlüssel zum Erfolg, so wird nicht nur hinter vorgehaltener Hand gesagt, sei nicht zuletzt die Orientierung aller Bewohnerzimmer und Aufenthaltsbereiche auf den See gewesen. Im Bericht des Preisgerichts liest sich das zusammengefasst wie folgt: «Die konsequente Ausrichtung zum See generiert qualitative, den betrieblichen Ablauf unterstützende Raumsequenzen.» Hervorzuheben ist noch der zweite Preis der jungen Analogen, die mit Verve ein überaus wohnliches Haus mit viel Italianità vorschlagen, darüber aber einige grundlegende Disziplinen vernachlässigen, und daher in aller Schönheit das Nachsehen haben.
Ersatzneubau Abegg-Huus, Rüschlikon
Projektwettbewerb für Architekten im selektiven Verfahren mit 12 Teilnehmern für die Stiftung Abegg-Huus, Rüschlikon
1. Rang
Chebbi Thomet Bucher, Zürich; Rapp Arcoplan, Basel (Baumanagement); Berchtold Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich; Hochstrasser Glaus und Partner, Zürich (Haustechnik)
2. Rang
Schmid Schärer Architekten, Zürich
3. Rang
Voellmy Schmidlin Architektur und Matthias Heberle, Zürich
4. Rang
von Ballmoss Krucker Architekten, Zürich
5. Rang
Guignard und Saner Architekten, Zürich
Weitere Teilnehmer
Renzo Bader Architekten, Zug
kit architects, Zürich
Ackermann Architekt, Basel.
Ernst Niklaus Fausch Architekten, Zürich
Frei Architekten, Aarau
neon bureau und Ruppeiner Deiss Architekten, Zürich
Wegen Verletzung der Anonymität ausgeschieden
Sergison Bates, Zürich