Repräsentativ, geschäftig und wohnlich
Ana Sofia Gonçalves und Stephan Hausheer gewinnen den Wettbewerb für eine Bebauung beim Bahnhof in Wattwil. Ana Sofia Gonçalves beantwortet unsere drei Fragen.
Ana Sofia Gonçalves und Stephan Hausheer gewinnen den Wettbewerb für eine Bebauung beim Bahnhof in Wattwil. Das junge Team ist als «Nachrücker Nachwuchs» in den selektiven Wettbewerb gerutscht. Ana Sofia Gonçalves beantwortet unsere drei Fragen.
Was ist die Erfindung des Projektes?
Ana Sofia Gonçalves: Das geplante neue Gebäude vereint in sich die Qualitäten stattlicher Grösse und städtischer Dichte. Dabei lag die besondere Herausforderung darin, einerseits mit einem zusammenhängenden Ladenerdgeschoss der Bahnhofstrasse einen grosszügigen Ausdruck zu verleihen. Andererseits sollte sich das Volumen trotz seiner Grösse gut ins Stadtbild einfügen. Dies geschieht durch die Gliederung der oberen Stockwerke in sechs separate Wohneinheiten, die durch ihre Ausrichtung und die Ausformulierung der Wohnungen eine städtische Dichte und angemessene Kleinteiligkeit schaffen.
Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Wir haben ein kleines Stück Stadt entworfen, das trotz seiner Einheitlichkeit auf die sehr unterschiedlichen Situationen rund um die Parzelle sehr differenziert reagiert. Zum Bahnhofsplatz hin wirkt es repräsentativ und schlank, zur Bahnhofstrasse mondän, geschäftig und langgestreckt, zu den Geleisen kantig, porös, und eher privat, und in Richtung der Churfirsten öffnen sich die Wohnungen allseitig zum Licht.
Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Es galt mit diesem Projekt den Anfang einer noch grob definierten Gebietsentwicklung als Chance wahrzunehmen. Gleichzeitig musste das Projekt auf die unterschiedlichen und prägnanten Situationen an der Parzelle, wie die Kantonsstrasse und die Bahngleise an ihren beiden Längsseiten, angemessen reagieren ohne an gestalterischer Einheit zu verlieren.
Neubau Bahnhofgebiet Süd, Wattwil
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit 15 Teilnemern für die Südostbahn
1. Rang
Ana Sofia Gonçalves und Stephan Hausheer, Zürich
2. Rang
Beat Consoni, St. Gallen
3. Rang
raumfindung architekten, Rapperswil
4. Rang
Alex Herter, Küsnacht
5. Rang
Schmid Schärer Architekten, Zürich
6. Rang
Degelo Architekten, Basel
Mehr zum Wettbewerb im hochparterre.wettbewerbe 2, das am 2. Mai 2013 erscheint