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«Nicht rein bildhaft»

Die Pavillonschule im Berner Bethlehemquartier soll mit einem Neubau ergänzt werden. Meier Leder Architekten gewinnen den Wettbewerb mit einem Projekt, das mehr als nur ein Bild sein will.

Zwischen der Reiheneinfamilienhaus-Siedlung namens «Bethlehemacker» aus den 40er Jahren und der Hochhaussiedlung namens «Bethlehemacker II» aus den Siebziger Jahren liegt eine pavillonartige Schulanlage von Oskar und Claire Rufer aus den 50er Jahren, die ebenfalls auf den Namen «Bethlehemacker» hört. Neben fünf kleineren Pavillons und einer Turnhalle findet sich am nördlichen Rand der Schulanlage ein etwas später dazugekommenes Sekundarschulhaus. Letzeres weist «wesentliche strukturelle und bautechnsiche Mängel» auf und soll deshalb durch einen Neubau ersetzt werden.
Den offenen Wettbewerb gewann das Team um Meier Leder Architekten aus Baden. Das von den Verfassern als «offenes Gerüst» charakterisierte Schulhaus vermag in den Augen der kompetent besetzten Jury einen «schönen sprachlichen Bezug» zur bestehenden Anlage herzustellen: Vertraute Themen würden übersetzt, neu interpretiert und in einem «stimmungsvollen und zeitgemässen Materialkanon aus Beton und Holz» zusammengeführt. Im Innern wiederum entpuppe sich der Entwurf als «ausgeklügeltes Schnittprojekt» voll räumlicher Spannung. Die Erscheinung des Neubaus sei deshalb «nicht rein bildhaft», sondern «sensibel aus dem inneren Takt der Erschliessungsstruktur heraus entwickelt». Damit gelinge es den Architekten, einen adäquaten und stimmungsvollen Ankerpunkt für die Schulanlage zu schaffen.

Teilneubau Volksschule Bethlehemacker

Einstufiger Projektwettbewerb für Generalplanerteams im offenen Verfahren für die Stadt Bern

Fachjury: Thomas Pfluger, Heike Lorenz, Astrid Staufer, Anne Uhlmann, Cornelius Morscher, Philippe Bürgler, Guido Hager

– 1. Rang: Team Meier Leder Architekten, Baden

– 2. Rang: Team KNTXT Architekten, Zürich

– 3. Rang: Team Ernst Gerber Architekten + Planer, Bern

– 4. Rang: Team Kast Kaeppeli Architekten, Bern

– 5. Rang: Team WALDRAP, Zürich


Ausstellung bis zum 9.September 2016, 17-19 Uhr, Güterstrasse 8 (1. OG), Bern

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Kommentare

Andreas Konrad 07.09.2016 21:29
Schön!
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