Das Siegerprojekt reagiert feinfühlig auf die verschiedenen «Typologien»: Entlang der Kantonsstrasse wird der bestehende Veloweg auf das Trottoirniveau angehoben und verbreitert. Fotos: ZvG

Langsam von Brig bis Visp

Westpol Landschaftsarchitektur aus Basel gewinnen einen offenen Wettbewerb für eine durchgehende Fussgänger- und Veloverbindung zwischen Brig und Visp.


Um den Langsamverkehr zwischen den Bahnhöfen Brig und Visp durch die Siedlungsgebiete im Süden des Rottenlaufs aufzuwerten, veranstalteten die Gemeinden einen einstufigen, offenen und anonymen Projektwettbewerb für Architekten und Landschaftsarchitekten. Die Fussgänger- und Veloverbindung sollte bestehende Wegfragmente zu einer durchgehenden Verbindung verweben und an die Langsamverkehrswege umliegender Talgemeinden anbinden. Der neue Weg sollte dabei klar erkennbar werden, der neuen Route «eine Identität mit hohem Wiedererkennungswert» geben.
Unter 13 zur Beurteilung zugelassenen Projekten setzte sich Westpol Landschaftsarchitektur aus Basel durch. Die Jury lobt den «prägnanten Entwurf», der intelligent auf die heterogenen Orte entlang der Strecke reagiere und sich gut weiterentwickeln lasse. Grundelement des Entwurfs ist eine Cortenstahl Ausstattungslinie mit alle 25 Meter im Belag eingelegten Wegmarkierungen, punktuell gesetzten Infotafeln und Hinweistexten. Weil diese sich in ihrer Lautstärke an der jeweiligen Situation orientieren, entwickle das Projekt «eine eigene Präsenz, ohne schreierisch zu wirken», so die Jury. In einer zweiten und dritten Ebene bietet das Projekt «funktionale Anreicherungen» wie Velo-Service- und Pumpstationen, Ruhebänke und Aussichtspunkte sowie «Orte des Aufenthalts» im Kontrast zu Bewegungslinie. Laut Jury muss sich vor allem die Machbarkeit der funktionalen Anreicherungen zeigen, doch sollte das Projekt «nicht ausschliesslich auf eine Cortenstahl-Design-Linie» reduziert werden. Gelinge dies, habe das Projekt das Potenzial, «einen spürbaren Mehrwert in der Talschaft zu hinterlassen».

Velo- und Fussgängerverbindung Brig-Visp

– Offener, anonymer, einstufiger Projektwettbewerb für Landschaftsarchitekten und Architekten

– Fachpreisgericht: Roland Imhof (Stadtarchitekt Brig-Glis, Vorsitz), Isabelle Evequoz (Architektin, Sion), Daniela Holzer (Architektin, Bauverwalterin Visp), Christoph Hüsler (Landschaftsarchitekt, Lausanne), Lukas Schweingruber (Landschaftsarchitekt, Zürich)

1. Rang (zur Weiterbearbeitung empfohlen, 20'000 CHF)

Westpol Landschaftsarchitektur, Basel mit Andy Schönholzer, Landschaftsarchitekt

2. Rang (12'000 CHF)

ARGE Kirsten Littarru-Bachmeier und Tobias Baldauf (bauchplan), Rudolfstetten

3. Rang (8'000 CHF)

exträ Landschaftsarchitekten, Bern

4. Rang (5'000 CHF)

ARGE WIR.SCHAFFEN.WEGE, Zürich

Weitere Teilnehmer

bauAtelier12

Mettler Landschaftsarchitektur

Kollektiv Nordost

Umland, Gestaltung städtischer und ländlicher Freiräume

balzani diplomarchitekten

Ilmar Hurkxkens & James Melsom Landschaftsarchitektur

Atelier Oriri Landschaftsarchitekten

Schneider Landschaftsarchitekten

Vomsattel Wagner Architekten

Ausstellung der Projekte: bis 18. Dezember 2014, Stadtgemeinde Brig-Glis, Überlandstrasse 60, 3902 Glis

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