Modellbild des Siegerprojekts Fotos: Graber Pulver Architekten

Kein Hotel und kein Spital

Graber Pulver Architekten gewinnen den Projektwettbewerb für einen Neubau eines Alterszentrums in Erlenbach. Marco Graber und Thomas Pulver beantworten unsere drei Fragen.



Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Marco Graber und Thomas Pulver: In unserem Beitrag entwickelten wir ein Innenraumkonzept weiter, das wir in früheren Projekten, wie zum Beispiel dem Sonderschulheim Glarisegg bereits entwerferisch und baulich ausloten konnten. Das Gebäude basiert auf der Idee, mehrere Einzelzimmer zu kleinen Häusern zusammen zu fassen, die über ihre Stellung zueinander eine Art Weiler bilden, wie sie früher in den Rebbergen um Erlenbach typisch waren. Zwischen diesen entwickelt sich ein Binnenraum mit Wegen und Nischen, der im Charakter – ähnlich einer Dorfstrasse – Ort der Begegnung und des Austausches sein kann. Im architektonischen Ausdruck suchten wir weder ein Spital noch ein Hotel, sondern ein grosses Wohnhaus für ältere und betagte Menschen.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Trotz seiner beträchtlichen Grösse schreibt sich das Projekt ähnlich einem Passstück über seine geometrische Form in den heterogenen Kontext ein. Dabei schafft seine komplexe Form unterschiedliche Aussenräume, reagiert auf benachbarte Bauten und eröffnet verschiedene Bezüge aus dem Gebäudeinneren in die nähere und entferntere Umgebung.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Wie immer galt es auch hier die Autonomie der Architektur zu wahren, das heisst ein starkes, eigenständiges Projekt zu entwickeln, dem man letztlich all die determinierenden Einflussfaktoren wie die betrieblich-funktionalen Anforderungen, die unregelmässige Parzellenform oder die intensive Lärmbelastung der angrenzenden Verkehrsträger nicht mehr ansieht.

Alterszentrum «Neue Gehren», Erlenbach

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit 10 Teilnehmern (70 Bewerbungen) für die Gemeinde Erlenbach

1. Rang: Graber Pulver Architekten, Zürich

2. Rang: Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, Zürich

3. Rang: Niedermann Sigg Schwendener und Pfister Partner Baumanagement, Zürich

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Kommentare

hane fischer 10.02.2012 21:10
... also ein innenraumkonzept...kann ich nicht sublim aufstöbern...
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