Seit die «elegante Stele» (Tages-Anzeiger) des Swissmill-Silos am Limmatufer in die Höhe ragt und Volkes Seele bewegt, weiss man wieder, warum Zürich-West auch Industriequartier heisst. Aber nicht nur die Getreidemühle, auch die Elektrizitätswerke Zürich ewz sind im «Boom-Quartier» ansässig: Neben dem neuen Pfingstweidpark (also gegenüber dem Toni-Areal der ZHdK und im Schatten des Renaissance Hotels und des Zölly-Hochhauses) besitzt das ewz ein Werkhofareal. Dieses soll erweitert und instandgesetzt werden, so dass die ewz-Arbeitsplätze sich künftig auf diesen und einen zweiten Standort in Oerlikon konzentrieren können. Den Studienauftrag für Generalplanerteams haben Meili & Peter Architekten mit Hämmerle + Partner gewonnen. Wie das prämierte Projekt zeigt, war der Jury daran gelegen, die industrielle Anmutung des Areals zu erhalten. Das von den Architekten gewählte «additive Prinzip» entspreche dem Charakter des industriellen Quartiers, vermerkt lobend der Jurybericht: Sowohl die vorgeschlagene Erweiterung des Hauptbaus als auch der Neubau der Lagerhalle stünden in der Tradition von gewachsenen Industriearealen, bei denen der Entstehungszeitpunkt der einzelnen Gebäude und ihre Funktion klar getrennt und erkennbar sind: «Alt und Neu können dabei auf ungezwungene Weise nebeinander stehen». Freilich handelt es sich beim Entwurf von Meili & Peter nicht um banale Gebrauchsarchitektur, sondern um eine elaborierte konstruktive und gestalterische Übersetzung: Industrie-Chic auf gehobenem Niveau. Auffälligstes Element des Projekts ist die Erhöhung des Bestand um zwei Geschosse, darin inbegriffen eine Auskragung zur Pfingstweidstrasse, die von vier voluminösen Stützten abgefangen wird. «Statisch etwas fulminant» empfand die Jury die bildstarke Geste, und wies darauf hin, dass bei der Zwischenkritik noch ein einfacherer Ansatz gezeigt worden sei, der doch d...