Das Siegerprojekt Fotos: von Ballmoos Krucker

Im Sinne Albert Heinrich Steiners

Die Siedlungsgenossenschaft Eigengrund will im Zürcher Heiligfeldpark 95 neue Wohnungen bauen. Von Ballmoos Krucker Architekten gewinnen den selektiven Projektwettbewerb. Sie führen das von Steiner gebaute Quartier weiter.

Albert Heinrich Steiner war von 1943 bis 1957 Stadtbaumeister Zürichs. Im Heiligfeld hat er ein kleines Quartier mit Park hinterlassen. Um den Park stehen seine zwei berühmten Y-förmigen Hochhäuser – die ersten Wohnhochhäuser Zürichs, hohe Laubenganghäuser und tiefe Mehrfamilienhäuser. Im Park liegt als Pavillon ein kleiner Doppelkindergarten. Alle Bauten aus den 1950er-Jahren sind heute renoviert, als letztes kam der Kindergarten 2011 dran.
Steiner zeichnete im Heiligfeld nur abgwinkelte Häuser. Deshalb standen die vier strengen Wohnzeilen der Siedlungsgenossenschaft Eigengrund etwas verloren da. Zwar profitierten sie auch vom Park, denn die Zwischenräume sind jeweils zum Park offen. Auf der andern Seite der Letzigraben-Strasse liegt die Badeanstalt von Max Frisch. Wir sind also an einem Ort, den die 1950er-Jahre gut und stark geprägt haben.

Die Baugenossenschaft will ihre vier Zeilen abreissen und 95 neue Wohnungen bauen. Gewonnen haben den Wettbewerb von Ballmoos Krucker. Sie sind zusammen mit den zweitplatzierten huggenbergerfries die einzigen, die sich an Steiners städtebauliche Ideen orientieren. Die zwei mehrfach abgewinkelten Bauten verstehen als Häuser im Park, was die Jury lobt. «Der öffentliche Park dringt damit bis zum Letzigraben vor und verbindet sich mit dem Grünraum des Letzibads». Dem Siegerprojekt sei es gelungen die Möglichkeiten der Aufgabe und des Ortes optimal auszunutzen. Abschliessend lobt die Jury, den «städtebaulich und typoligisch sehr schlüssigen Beitrag». Hingegen sei das Projekt auf andern Ebenen eher spärlich und nicht in gleicher Qualität. Es bleibt also noch etwas zu tun.

Wohnsiedlung Letzigraben, Zürich

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit 10 Teilnehmern für die Siedlungsgenossenschaft Eigengrund.
1. Rang: von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich; Landschaftsarchitektur: Keller Damm Rose, München
2. Rang: huggenbergerfries Architekten, Zürich
3. Rang: Duplex Architekten und Fiederling Habersang Architekten, Zürich
4. Rang: e2a eckert eckert architekten, Zürich
5. Rang: Galli Rudolf Architekten, Zürich


Weitere Teilnehmer:
– Thomas Schreggenberger und Zach + Zünd Architekten, Zürich
– Gmür & Geschwentner Architekten, Zürich
– Chebbi / Thomet Architektinnen, Zürich
– Schneider Studer Primas, Zürich
– Karamuk Kuo Architekten, Zürich

Alle rangierten Wettbewerbsbeiträge sind im hochparterre.wettbewerbe 1/2013 zu sehen, das am 28. Februar 2013 erscheint.

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