Ort, Massstab und Topografie richtig gelesen: 1. Rang von Bollhalder + Eberle

Gut ist nicht gut genug

Erneut ist ein grosser Schulhauswettbewerb in Zürich entschieden. Erneut reüssieren Bollhalder Eberle. Erneut ist die Jury wenig euphorisch. Und erneut sorgt man sich um die Schulhausarchitektur.

Das Siegerprojekt überzeugt nicht auf allen Ebenen, ist aber dennoch allen anderen Projekten deutlich überlegen. Ein Büro, dem es gelingt, in der Stadt Zürich dreimal innerhalb weniger Jahre bei grossen offenen Schulhauswettbewerben jeweils die gesamte Konkurrenz hinter sich zu lassen, macht sicher vieles richtig: Schulanlage Thurgauerstrasse ( 2017 nach Überarbeitung, 80 Teilnehmer ), Schulanlage Saatlen ( 2021 nach Überarbeitung, 50 Teilnehmer ) und nun die Schulanlage Triemli und In der Ey ( 2021 ohne Überarbeitung, 42 Teilnehmer ). Keine Standing Ovations  Die Grundentscheide beim Städtebau und bei der Wahl der Typologie sowie das Geschick bei der Organisation des Programms deuten auf akribischen Fleiss und grosse Könnerschaft von Bollhalder Eberle hin. In Albisrieden hat kein anderes Projekt den Ort, seinen Massstab und seine Topografie so gut erfasst und so gekonnt zur Grundlage der weiteren entwurflichen Entscheide gemacht wie das Siegerprojekt. Dies nicht ohne Risiko: Die komplett vergrabene Turnhalle war denn auch die Kröte, die die Jury zu schlucken letztlich bereit war. Dem Siegerteam gebührt daher sicher nicht nur aus Anstand unsere Anerkennung. ###Media_4### Das Feuilleton hingegen mag erneut nicht in den Applaus miteinstimmen. Denn auch dieser Schulhauswettbewerb wurde auf der handwerklichen Ebene entschieden, notgedrungen. Grosse Gesten, Architektur mit grossem A, aber auch prototypische und konzeptionelle Entwürfe sind die Ausnahme. Der überwiegende Teil des Feldes bietet leider eher biedere Kost als einen Ausblick auf Neues, und – schlimmer noch – auffallend viele Entwürfe lassen wirkungsvolle Bezüge zum Bestand vermissen, schwächeln also auch noch in der Königsdisziplin, dem Städtebau. Sie schwächeln im Städtebau  Die Jury entschied sich bei der engeren Wahl wohl nicht zuletzt aus Mangel an Alternativen für Pro...
Gut ist nicht gut genug

Erneut ist ein grosser Schulhauswettbewerb in Zürich entschieden. Erneut reüssieren Bollhalder Eberle. Erneut ist die Jury wenig euphorisch. Und erneut sorgt man sich um die Schulhausarchitektur.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.