Situationsmodell des städtebaulichen Projekts von Rolf Mühlethaler und Christoph Schläppi (Bild: Stefano Schröter)

Gemeinschaftlichkeit ohne Zwang

Auf dem Areal Industriestrasse in Luzern ist eine Überbauung in Holzbauweise geplant. Das Berner Team von Rolf Mühlethaler und Christoph Schläppi gewinnt den Wettbewerb.

Wie die «Kooperation Industriestrasse Luzern» mitteilt, ist der Projektwettbewerb für die Entwicklung des Areals südlich der Tribschenstrasse entschieden. Mit dem ersten Preis zeichnete die Jury den Vorschlag von Architekt Rolf Mühlethaler in Zusammenarbeit mit dem Architekturhistoriker Christoph Schläppi aus. Das Team Mühlethaler/Schläppi gewinnt sowohl die Disziplin Städtebau und Aussenraum als auch bei den ausgewählten Gebäudetypologien. In der letzteren Kategorie wählte die Jury zusätzlich die Entwürfe der Architekturbüros röösli maeder und toblergmür aus.

Die von Mühlethaler und Schläppi vorgeschlagene kleinkörnige Massstäblichkeit der Überbauung und die abwechslungsreiche Freiraumstruktur aus Gassen, Plätzen und Gartenhöfen erfüllen im hohen Mass die Anforderungen an die künftige Arealbebauung, schreibt die Jury: «Ein stimmungsvolles, neues Ganzes wird geschaffen. Der Gedanke der Gemeinschaftlichkeit scheint hier realisierbar zu sein, ohne dem einzelnen Bewohner/der einzelnen Bewohnerin diesen Gedanken aufzwingen zu wollen.»

Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist ein Zusammenschluss von fünf Stadtluzerner Wohnbaugenossenschaften. Auch die IG Industriestrasse, die 2012 die Initiative „Ja zu einer lebendigen Industriestrasse“ gewonnen und damit die Grundlage für den laufenden Planungswettbewerb geschaffen hat, ist überzeugt, dass im Sinn der Initiative (bezahlbarer Wohn-, Gewerbe- und Kulturraum, keine Verdrängung der jetzigen NutzerInnen, Identitätserhalt und Diversität) das richtige Projekt gewonnen hat.

Entwicklung Areal Industriestrasse Luzern

Zweistufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren

Fachjury: Gion A. Caminada, Lorenzo Giuliani, Ilinca Manaila, Christoph von Arx, Anja Kloth, Cla Büchi, Alex Willener

– 1. Preis Städtebau/Aussenraum und Auswahl Gebäudetypologie: Rolf Mühlethaler Architekt, Bern, mit Christoph Schläppi, Architekturhistoriker, Bern

– 2. Preis Städtebau/Aussenraum: Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architetken, Zürich

– 3. Preis Städtebau/Aussenraum und Auswahl Gebäudetypologie: toblergmür Architekten, Zürich/Luzern

– 4. Preis Städtebau/Aussenraum und Auswahl Gebäudetypologie: ro.ma. architekten, röösli-maeder, Luzern

– 5. Preis Städtebau/Aussenraum: ahaa, Luzern

Ausstellung im Roten Haus, Areal ewl, Industriestrasse 6, Luzern. 22. Juni bis 1. Juli 2018, Mo–Fr 16–19 Uhr, Sa/So 12–18 Uhr. 

Vernissage: Donnerstag, 21. Juni 2018, 18 Uhr

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Kommentare

Wilma Arnold 30.05.2018 11:09
Das ist es, was ich mir auch unter "Wohnen im Alter" vorstelle!
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