Situationsmodell

Erweiterung einer eigenwilligen Schule

Der Studienauftrag für die Schule Weissenstein in Würenlos ist entschieden. Trotz vieler Nachwuchsteams gewinnt ein etabliertes Büro.


Für die Erweiterung der Schulanlage Weissenstein hat die Gemeinde Würenlos einen Studienauftrag mit Präqualifikation ausgeschrieben. Die Jury wählte acht Bewerber aus, davon lobenswerterweise vier als «Nachwuchsteam» deklarierte Architekturbüros. Da das Team E2A auf die Teilnahme verzichtete, ergab sich das für einen eingeladenen Wettbewerb ungewöhnliche Bild, dass die Nachwuchsteams in Überzahl waren. Gewonnen hat am Ende doch ein etabliertes Büro: Ernst Niklaus Fausch legte  ein Projekt vor, das gemäss Jury die städtebaulichen, architektonischen und konstruktiven Kriterien bis auf wenige Kritikpunkte sehr gut erfülle.

Vorausgegangen war dem Entscheid eine Überarbeitungsphase, zu der auch das junge Büro NYX architectes geladen war. Nicht ganz überraschend hatte die Jury dem Vorschlag von NYX architectes zwar einen sehr stimmigen Ansatz attestiert, der «architektonisch über weite Strecken auf hohem Niveau umgesetzt wird», stellte aber gleichzeitig fest, dass das Projekt in der vorliegenden Form zu teuer wäre. Demgegenüber galten die Bedenken beim Projekt von Ernst Niklaus Fausch dem architektonischen Ausdruck: Vermisst wurden eine stärkere Identität und Differenziertheit in der Fassadengestaltung. 

Durch eine «konsequente vertikale Gliederung mit einer räumlich wirksamen Profilierung und Gliederung durch die verschiedenen Fassadenebenen» (sic!) konnten Ernst Niklaus Fausch die Jury in der Überarbeitung offenbar zufriedenstellen. Der weniger konventionelle Entwurf von NYX architectes konnte trotz markanter Verkleinerung des Volumens das Kostenziel nicht erreichen. Zum Fallstrick wurde ihnen nicht zuletzt die Qualität der eigenen Abgabe: «Da die Überarbeitung auf hohem Niveau und mit viel Engagement gemacht wurde, hat der überarbeitete Projektstand wohl grosse Gültigkeit», stellte die Jury nüchtern fest. «Dies verleitet zur Annahme, dass sich das vorliegende Konzept nicht im vorgegebenen Kostenrahmen realisieren lässt.» Das Nachsehen hatte auch die Arbeitsgemeinschaft von BUR und Schneider Spannagel Architekten, die als einzige Teilnehmer Schulräume und Turnhalle in einer fabrikähnlichen Halle vereinigten und so dem eigenwilligen Bestand mit gewölbten Sheds einen ebenso eigenwilligen grossen Bruder beigesellten.


Erweiterung Schulanlage Weissenstein, Würenlingen

Studienauftrag nach Präqualifikation für die Einwohnhergemeide Würenlos

Fachjury: Daniel  Zehnder, Christian Stahel, Matthias Stocker

– 1. Rang (nach Überarbeitung): ernst niklaus fausch, Zürich

Weitere Teilnehmer Überarbeitung:

– NYX architectes, Zürich (Nachwuchsteam)

Weitere Teilnehmer:

– BUR Architekten, Zürich, mit Schneider Spannagel Architekten, Döttingen

– GXM Architekten, Zürich

– Gautschi Lenzin Schenker Architekten, Aarau (Nachwuchsteam)

– Schmid Ziörjen Architekten, Zürich (Nachwuchsteam)

– Skop - Architektur & Städtebau, Zürich (Nachwuchsteam)

close

Kommentare

Kommentar schreiben