Ja doch, im Inneren der Anlage überzeugen die Qualitäten des Rings. Dank seiner Zentripetalkraft gilt die Typologie des Rings architekturhistorisch als gebaute Metapher für die Gemeinschaft und bewährt sich für eine Ausbildungsstätte. Ernst Niklaus Fausch verteilen die 24 geforderten Unterrichtsräume auf zwei Geschosse und reihen sie um einen Innenhof. Zwischen den Einheiten entstehen vielfältige visuelle und funktionale Verbindungen. Im zweibündig organisierten Gebäude orientieren sich die Räume für die Basisstufe zum Zentrum, die Klassenzimmer sind in einer äusseren Schicht angeordnet. Dazwischen entfaltet sich eine Erschliessungs- und Begegnungszone. Der Ring weist vier separat erschlossene Sektoren auf. Der westliche Bereich nimmt Mehrzweckhalle, Tagesschule und Sonderräume auf, die drei anderen Teile beherbergen die Klassenräume. Dank der einzelnen Cluster erhält die Grossform einen kindgerechten Massstab. Adaptionsfähige Räume garantiert die stringente Statik aus vorfabrizierten Betonstützen und durchlaufenden Trägern. Umlaufende Laubengänge sowie die Dachterrasse verstärken das Gemeinschaftsgefühl. ###Media_3### Wir-Gefühl gegen Selbstbezogenheit Das Kreisrunde wurde im Schulbau bereits öfters erprobt, wie etwa der Fuji-Kindergarten nahe Tokyo von Tezuka Architects (2007) beweist. Auch im Wohnungsbau oder in der Corporate Architektur hat es zurzeit Konjunktur: So steht der Apple Park in Cupertino als gläsernes Manifest für das Wirgefühl einer globalen Technologie-Elite. Neben dem Miteinander evoziert die symbolische Form eine starke Selbstbezogenheit, die im Silicon Valley vielleicht gewünscht ist. Am Tor zum Emmental ist die Richtungsneutralität problematischer: Zwar gelingt den Planern die Anbindung an den Bestand über die präzise Freiraumgestaltung. Formal verweigert sich das Projekt hingegen dem Dialog mit den bestehenden Schulbauten und d...