Das Modell des Siegerprojekts Fotos: Duplex Architekten

Eine Schule als Dorf

Duplex Architekten gewinnen den Studienauftrag für einen Neubau für die Inter-Community School Zurich (ICS) mit Sitz in Volketswil.

Die ICS ist eine private, koedukative Tagesschule mit Sitz in Zumikon und wird vom Board of Trustees als Non-Profit-Stiftung geleitet. Sie besteht seit 1960 und stösst heute an ihre Kapazitätsgrenzen. Am neuen zusätzlichen Standort in Volketswil sollen zukünftig 600-700 Schüler der Sekundarstufe unterrichtet werden. Das Grundstück am Rande eines Gewerbegebiets ist rund 63 000 m² gross und wird von der 22 Meter breiten Trasse des Linienbusses in zwei unterschiedlich grosse Teilflächen geteilt und fällt nach Süden hin ab. Die geltenden baurechtlichen Vorschriften der Industriezone 1a beschränken die Ausnützung, die maximale Gebäudehöhe ist mit 13,5 m fixiert, die Freiflächenziffer beträgt 20%, und die maximalen Gebäudelängen wird mit 30 x 60 m angegeben. Projekte die sich über diese Vorschriften hinwegsetzen erfordern einen Gestaltungsplan und bedeuten eine Verzögerung des Neubauprojekts.
Die baurechtliche Rahmenbedingungen und der ehrgeizige Zeitplan des Auslobers könnten erklären, wieso drei der fünf Beiträge des Studienauftrags aufgelockerte, das heisst aus mehreren Gebäuden gebildete Strukturen für die neue Schule wählten und sich hier der Trend zur kompakten energetisch optimierten Schulanlage nicht durchsetzen konnte wie zum Beispiel im Wettbewerb für das Schulhaus Blumenfeld in Zürich-Affoltern.
Das Siegerprojekt von Duplex Architekten besteht aus Einzelbauten, die zu einer Höfe bildenden Gesamtfigur gruppiert werden. Das vorgeschlagene Gebäudeensemble aus sieben Baukörpern ist spannungsvoll gegliedert und bildet ein starkes Ensemble, lobt die Jury. Im Norden des Ensembles gegen die Industriezone entsteht ein grosszügiger Erschliessungsraum und in Richtung Süden öffnet sich der Freiraum gegen das offene Umland. Im Innern der Anlage werden durch die Stellung der Bauten drei grosszügige Höfe umschlossen, die durch Gassen zu einem Raumkontinuum zusammengefasst sind. Das Preisgericht hebt die Organisation des Schulcampus hervor: Das Hauptgebäude, das den Drehpunkt der Anlage bildet, umschliesst den Eingangshof und beherbergt die Cafeteria, die Schulleitung sowie das Auditorium. Die einzelnen Schulhäuser haben unterschiedliche Formen, sind aber vergleichbar organisiert. Sie weisen sehr differenziert gestaltete Erschliessungsbereiche auf, die als Vorzonen und Aufenthaltsbereiche der Schulcluster subtil ausgestaltet sind. Die konsequente Trennung von Erschliessung und Entfluchtung erlaubt es diese Zonen frei zu nutzen und zu gestalten.

Inter-Community School Zurich (ICS), Volketswil

Studienauftrag auf Einladung mit 6 Teilnehmern

– Weiterbearbeitung: Duplex Architekten, Zürich

– Meili Peter Architekten, Zürich

– Harder Spreyermann Architekten, Zürich

– local architecture, Lausanne

– Wehrli und Thomas Architekten, Zürich

– Bünzli & Courvoisier, Zürich (zurückgezogen)

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