Das neue Schulhaus und die beiden bestehenden Bauten spannen einen Pausenplatz auf.

«Eine neue Mitte»

Moeller Moeller Raupach Architekten gewinnen den Wettbewerb für die Erweiterung der Schulanalge Igis in Landquart. Bernhard Moeller und Susanne Raupach beantworten unsere drei Fragen.



Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Bernhard Moeller und Susanne Raupach: Uns geht es eher um das Finden von Qualitäten vor Ort und weniger um eine Erfindung. Grundgedanke unseres Entwurfes ist die Bildung einer neuen Mitte innerhalb eines bestehenden Ensembles. Ein zentral in diesem Klassenhaus angeordneter Treppenraum fungiert nicht nur als Erschliessungsraum, sondern schafft durch die bewusst überdimensionierten Zwischenpodeste einen Kommunikationsort und Pausenaufenthaltsraum an einem grosszügigen Luftraum. Der Baukörper wird also in seiner Mittelzone über ein Splitlevelprinzip organisiert und bildet dadurch eine zentrale Schnittstelle zur Verflechtung der unterschiedlichen Nutzungszusammenhänge, vor allem aber der halbgeschossig versetzten Aussenraumniveaus.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Die städtebauliche Grundidee ist die Formulierung eines offenen Campus-Areals, in das die vorhandenen und die neu hinzugekommenen Gebäude in ortstypisch freier Streuung eingeschrieben sind. Die Stellung der bewusst kompakt gehaltenen Baukörper schafft ein reiches Konvolut von typologisch unterschiedlichen Aussenräumen, das sich als Raumfolge gemeinsam mit den beiden Bestandsbauten zu einer gleichberechtigten Komposition von Körper und Raum ausbalanciert. Der zurückhaltende Farb- und Materialklang aus vorgegrautem Holz und Sichtbeton schafft bewusst einen Bezug zu den Bauten der näheren Umgebung.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Die Anordnung der Baukörper wurde durch die zu erhaltenden Freiflächen und die vorhandenen unterirdischen Zivilschutzanlagen eingeschränkt. Die funktionalen und programmatischen Zusammenhänge, insbesondere die Anforderungen an wohlproportionierte und gut belichtete Klassenräume, mussten hierbei mit unserer städtebaulichen Konzeption aus Klassen- und Fachklassenhaus in Einklang gebracht werden.

Erweiterung Schulanlage Igis, Landquart

Offener Projektwettbewerb mit 51 Teilnehmern für die Gemeinde Landquart
– 1. Rang: Moeller Moeller Raupach Architekten, Richterswil/Berlin; mit bbz landschaftsarchitekten, Berlin; EiSat, Berlin; Beag Engineering, Zürich
– 2. Rang: Bienert Kintat Architekten, Zürich
– 3. Rang: Bureau Dan Budik, Zürich
– 4. Rang: 180 Grad Architekten, Heerbrugg
– 5. Rang: Pillai Wiedensohler Architekten, Chur
– 6. Rang: Berrel Berrel Kräutler, Zürich
– 7. Rang: Bernoulli Traut Architekten, Zürich

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