Gesamtansicht mit dem UBS-Komplex unten rechts und dem Flusslauf der Glatt rechts. Fotos: Sou Fujimoto Atelier Paris

Ein neuartiges Stadtstück in Flughafennähe

Das Projekt ‹Meet› soll im Büro- und Gewerbegebiet beim Flughafen Zürich einen Begegnungs- und Arbeitsort schaffen. Das Atelier Sou Fujimoto hat mit einem aussergewöhnlichen Projekt den Wettbewerb gewonnen.

‹Airport City Zurich› heisst der Verein, in dem sich fünf grosse Grundeigentümer im Gebiet zwischen dem Flughafen Zürich und der Autobahn A1 zusammengeschlossen haben. Sie wollen dieses bestens erschlossene Gebiet entwickeln, Arbeitsplätze und ein attraktives Freizeitangebot schaffen. Vom Bahnhof Glattbrugg her kommend, fährt die Glattalbahn quer durch das Quartier. Das markanteste bestehende Gebäude ist ein Bürokomplex, den der damalige Schweizerische Bankverein 1995 als ‹Swiss Bank Center› eröffnete. Heute dient die in postmodernen Formen gehaltene Überbauung von Felix Rebmann der UBS. Gegenüber liegen grosse unbebaute Felder und Wiesen.

Ein grosses Areal – 26’400 Quadratmeter auf Opfiker, 14’200 Quadratmeter auf Rümlanger Boden – hat die Coop Genossenschaft vom Kanton Zürich im Baurecht übernommen. Am Dienstag, 29. Oktober, hat Coop das Ergebnis eines zweistufigen Wettbewerbsverfahrens präsentiert. Als Gewinner ging das Projekt des Architekturbüros Sou Fujimoto in Tokio und Paris hervor. Der regionale Richtplan sieht hier eine «verkehrserzeugende Einrichtung» VE vor. Doch Coop will kein Einkaufszentrum und auch keinen Fachmarkt bauen. Die Genossenschaft möchte mit dem Projekt ‹Meet› einen «Ort der Begegnung, des Sports, der Erholung, der Verpflegung, der Bildung, der Kultur, des Einkaufs und der Entschleunigung» realisieren, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Beschwingte Stimmung
Tatsächlich schlagen die Architekten nicht ein Einziges Gebäude vor, sondern ein Ensemble aus unterschiedlichen, im Grundriss annähernd kreisförmigen Bauten, die in einer dicht mit Bäumen bepflanzten Umgebung stehen. Rampen und Rolltreppen führen unter offenem Himmel ins Obergeschoss, wo es ein Geflecht von Passagen und Plätzen die einzelnen Bauten miteinander verbindet.

Aussenraum mit Passerellen im Obergeschoss.

Als Ankernutzung gibt es – selbstverständlich – einen Coop-Supermarkt. Daneben sind zahlreiche gastronomische Nutzungen, ein Hotel mit Konferenz- und Tagungszentrum, ein Gesundheitszentrum, Freizeit- und Sportzentrum sowie Schulungsräume und Büros vorgesehen. Kindertagesstätten und weitere Einrichtungen sollen das Angebot ergänzen. Wohnen ist hier wegen dem Fluglärm nicht möglich. Ein Veloschnellweg führt quer durch das Areal, im Untergrund gibt es 1000 Parkplätze, die mit einem Fahrtenmodell bewirtschaftet werden.

Mit der aussergewöhnlichen Architektur kann ‹Meet› in dieser eher amorphen Gegend ein starkes Zeichen setzen und einen attraktiven Ort für die vielen Beschäftigten in den benachbarten Büro- und Gewerbehäuser bilden. Auffällig ist nicht nur die Architektur – die beschwingten Bilder erinnern teilweise an die Expo.02 – sondern auch der Planungsprozess, den das Büro Planpartner organisiert hat.

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