Visualisierung des Siegerprojekts von Bühler Streit Architekten

Das Silo als Landmark

Der offene Wettbewerb für eine neue Mehrzweckanlage in Effretikon ist entschieden. Das junge Büro Bühler Streit gewinnt mit einem Projekt, das betriebliche Effizienz mit architektonischer Ambition verbindet.

Die junge Arbeitgemeinschaft von David Bühler und Reto Streit gewinnt den offenen Wettbewerb für eine neue Mehrzweckanlage in Effretikon. Was ist eine Mehrzweckanlage? Darauf gibt das Siegerprojekt mit drei skulptural in Szene gesetzten Silos vor einer langgezogenen Halle selbst die Antwort: Die Mehrzweckanlage Eselriet ist, was andernorts Werkhof heisst, wobei in Effretikon neben dem Unterhalts- und Forstbetrieb, der Entsorgung und der Wasserversorgung auch die Feuerwehr und der Zivilschutz im Neubau Platz finden sollen.

Situationsmodell

Der Perimeter befindet sich am östlichen Ortsrand von Effretikon. Zwischen neuer Mehrzweckanlage und Waldrand führt die Strasse zum Zentrum. «Der Eingang zum Ort ist sorgfältig und bewusst zu gestalten», hiess es dazu im Wettbewerbsprogramm. Bühler Streit lösen diese und andere Anforderungen mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Ortsbauliche, architektonische und organisatorische Aspekte werden nicht nur gleichermassen berücksichtigt, sondern bedingen und befruchten sich gegenseitig. Die besagten Salzsilos sind jenseits ihres praktischen Daseinsgrund auch geometrische Körper, die als solche gesehen werden wollen und die Mehrzweckanlage zu einer «unmissverständlichen landmark» machen, wie die Jury lobend schreibt.

Grundriss

Schnitt

Überzeugend präsentierten sich gleichzeitig die Grundrisse. Eine Mittelschicht mit Treppenhäusern und Nebenräumen bildet das Rückgrat, an das sich beidseitig die grossen Einstellhallen anschliessen. Aus der Klarheit des Grundrisses geht eine regehafte, aber nicht monotone Architektur hervor, die sowohl mit der Landschaft als auch mit den drei Zylindern in Beziehung tritt. Das fein artikulierte Dach sowie die Repetition von Toren, Stützen und Verglasungen schaffen ein ruhiges, einheitliches Ganzes, das die verschiedenen Nutzungen zusammenbindet. Gleichzeitig, so lobt die Jury, sei es den Verfassenden gelungen, die komplexen Randbedingungen optimal zu lösen. Als selbstbewusster Werkhof bilde der Neubau einen adäquaten Auftakt am Ortseingang von Effretikon.

Aus der erstrangierten «ARGE Bühler Streit», notabene, ist dank dem ersten Rang flugs ein richtiges Büro mit eigener Website geworden: Bühler Streit Architekten. Der offene Wettbewerb ist eben, wie schon vielfach wiederholt, die effizienteste, gerechteste und sinnvollste Form der Nachwuchsförderung. Wir wünschen dem jungen Team viel Erfolg.

Visualisierung Einstellhalle

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Kommentare

hansfischerliu 03.03.2021 18:48
schön................aber auch nicht mehr......................hansfischerliu
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