«Das ist kein Projektwettbewerb!»
Der Kanton Schaffhausen will das neue Polizei- und Justizzentrum ohne Architekturwettbewerb erstellen. SIA und BSA fordern den Kanton nun auf, das «inakzeptable Verfahren» zu revidieren.
Im Juni 2018 stimmte Schaffhausen für den Neubau eines Polizei- und Sicherheitszentrums für 93.35 Millionen Franken. Nach der Abstimmung wurde publik, dass es keinen Architekturwettbewerb geben wird. Stattdessen dient eine Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Bob Gysin und Partner aus Zürich als Projektgrundlage für eine Generalplaner-Ausschreibung. «Dem Verfahren fehlt Weitblick und Ausstrahlungskraft», schrieb Hochparterre im August.
In einem Schreiben wenden sich nun SIA und BSA an die Stimmbevölkerung, die Behörden – und nicht zuletzt an die Planungsbüros. Darin kritisieren sie die Vorgehensweise als „nicht fachgerecht“ und baukulturell als „höchst bedenklich“. Die Ausschreibung würde suggerieren, dass mit den Basiskonzepten der Machbarkeitsstudie schon alles gelöst sei. Auch durch die fachlich ungenügend besetzte Jury riskierten die Bauträger ein «funktional eindimensionales, unökonomisches Bauwerk», so das Schreiben. Stadt und Kanton würden ihre planerische, baukulturelle und ökologische Vorbildfunktion vernachlässigen. Die Fachverbände fordern sie daher auf, das Vorgehen zu überdenken. Den Planungsbüros empfehlen sie gar, das Verfahren zu meiden.