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Das Gewöhnliche ersetzen

In Zürich wird ein typischer Blockrand rückgebaut. Wie ihn ersetzen? Beat Rothen gewinnt mit Mansarden, Erkern und klugen Wohnungen.

Der Denkmalschutz inventarisiert das Besondere und Wertvolle, nicht das Gewöhnliche. Das Gewöhnliche schützt er, wenn es so selten geworden ist, dass es schon wieder aussergewöhnlich ist. Im Normalfall aber fällt das Normale dem Zahn der Zeit zum Opfer, die Alltagsarchitektur von gestern weicht der Alltagsarchitektur von heute. In Zürich zu beobachten an einer der Blockrandbebauungen im Quartier Unterstrass, wo die Häuser der Dr. Stephan à Porta-Stiftung an der Kornhaus-/Rötelstrasse rückgebaut und durch Neubauten ersetzt werden sollen. Die à Porta-Stiftung, deren Liegenschaften sich gemäss Stiftungszweck gegenüber anderen vergleichbaren Wohnungen durch «vorteilhafte» Mieten auszeichnen sollen, begründet ihren Entscheid mit dem schlechten Zustand der Bauten und der Unternutzung der Parzellen. Verloren geht dabei eine jener unauffälligen, aber typischen Strassenfassaden aus den 20er Jahren, die zum Gesicht der Stadt Zürich gehören. Von der dreieckigen Blockrandbebauung zwischen Rothaus-, Rötel- und Pflugstrasse bleiben die etwas nobleren und deshalb vom Denkmalschutz inventarisierten Bauten im Süden erhalten, welche nicht zum Portfolio der à Porta-Stiftung gehören.   Die zum Studienauftrag eingeladenen Architektinnen und Architekten mühten sich nun nach Kräften, die Neubauten auf die historische Situation abzustimmen. Besonders gut gelang dies nach Ansicht der Jury Loeliger Strub und Beat Rothen, deren Entwürfe sich beide durch eine «gute städtebauliche und architektonische Einordnung in die Umgebung» auszeichneten. Beim Siegerprojekt von Beat Rothen heisst dies konkret, dass «in der Umgebung vorhandene Elemente wie Mansardendach, Erker bis hin zu Geländer und Fenstereinfassungen aufgenommen und eingebunden werden». So ist die Alltagsarchitektur von heute dem ersten Eindruck nach eine von gestern, und man darf gespannt sein, wie sich der realisierte B...
Das Gewöhnliche ersetzen

In Zürich wird ein typischer Blockrand rückgebaut. Wie ihn ersetzen? Beat Rothen gewinnt mit Mansarden, Erkern und klugen Wohnungen.

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