In Effretikon wird ein Kindergarten ersetzt. Der Neubau braucht mehr Platz, das Grundstück aber bleibt dasselbe. Eine der entscheidenden Fragen des Wettbewerbs war, wo des Kindergartens Garten bleibt.
Ein Kindergarten heisst nicht umsonst Kindergarten, zumindest wenn es nach seinem Erfinder Friedrich Fröbel geht: In seinen Augen machte es erst der geschützte Garten möglich, die «edelsten Gewächse der Menschheit in Übereinstimmung mit sich, mit Gott und der Natur» zu erziehen. Auch die Moderne war überzeugt, dass der Aussenraum eines Kindergartens von gleicher Wichtigkeit sei wie der Innenraum: «In landschaftlicher Hinsicht kann das Schulareal nicht reizvoll genug sein», heisst es in Alfred Roths Standardwerk «Das Neue Schulhaus»; Licht, Luft und Sonne treten hier nicht so sehr als hygienische, sondern eher als pädagogische Argumente auf. Bei Kindergärten, befand Roth deshalb, stelle der eingeschossige Pavillon «die ideale Lösung» dar.
Allerdings steht Roths «ideale Lösung» je länger je häufiger im Widerspruch zu den Realitäten einer verdichteten Schweiz: Wo das Land knapp ist und möglichst platzsparend bebaut werden w...
Annäherungen an die ideale Lösung
In Effretikon wird ein Kindergarten ersetzt. Der Neubau braucht mehr Platz, das Grundstück aber bleibt dasselbe. Eine der entscheidenden Fragen des Wettbewerbs war, wo des Kindergartens Garten bleibt.
Marcel Bächtiger 21.09.2019 12:43