Der Strich neben der Welle: Der lineare Pavillon entsteht neben dem flächigen Learning Center. Fotos: PD

Alles unter einem Dach

Kengo Kuma und Holzer Kobler gewinnen den Wettbewerb für ein Haus der Kultur und Wissenschaft auf dem EPFL-Campus in Lausanne.

Kengo Kuma & Partner und Holzer Kobler Architekturen gewinnen den Wettbewerb für die Gestaltung der Place Cosandey der EPFL in Lausanne. Neben dem Learning Center baut die Hochschule einen Pavillon für Kultur und Wissenschaft. Während SANAA in die Fläche gingen, strecken die japanischen und die Schweizer Architekten ihren Entwurf nur in einer Dimension: Das Gebäude ist 260 Meter lang. Das Projekt «Unter Ohne Roof» vereint drei Pavillons unter einem Dach: Das «Montreux Jazz Lab» bietet Platz für ein Café, einen Konzertsaal und eine Ausstellung zur Geschichte des Jazz-Festivals. Der «Espace Art & Sciences» umfasst ein experimentelles Labor für Szenografien. Die hier gezeigten Ausstellungen sollen laut der EPFL «neue museales Erlebnisse» ermöglichen. Im letzten Pavillon schliesslich zeigt die Universität ihre Forschungsergebnisse.

Das Gebäude ist aus einem Verbund aus laminiertem Holz und perforierten Aluminiumpanelen konstruiert. Beide Materialien tragen 50 Prozent der Lasten. Sowohl das Holz wie das Aluminium sind aus recyklierten Resten hergestellt. Das Dach ist mit Sandsteinplatten belegt. Die Architekten bezeichnen es als abstrakte Metapher für traditionelle Steindächer in der Schweiz. Die übertriebene Länge des Baus soll laut den Verfassern die Diskussion um Tradition und Innovation, Vergangenheit und Zukunft anregen. «Die architektonische Einfachheit und die Öffnung zum Hauptplatz der Hochschule überzeugten alle Mitglieder der Jury», schreibt die EPFL in der Medienmitteilung. Das Projekt kostet rund 30 Millionen Franken. Die Eidgenossenschaft und private Partner teilen sich die Finanzierung. Zu den Sponsoren zählt die Fondation Gandur pour l’Art, die im Haus selber ausstellen wird. Die Bauarbeiten werden 2013 beginnen, ein Jahr später will die EPFL das Gebäude bereits einweihen.

Espaces et pavillons sur la place Cosandey, Lausanne

Wettbewerb mit 12 Teams für die EPFL
– Weiterbearbeitung: Kengo Kuma & Partner, Tokio, und Holzer Kobler Architekturen, Zürich
– Weitere Teilnehmer: Barkow Leibinger Architekten, Berlin; 2b architectes, Lausanne; FRPO, Madrid; Jackob + McFarlane, Paris; Harry Gugger Studio, Basel; Made in, Genf; Carlorattiassociatti, Lugano; Berger & Berger, Paris; 168 Saint-Denis, New York/Lausanne; Convergeo/Waldvogel & Huang, Lausanne; HHF Architects + AWP Architectes, Basel
 

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