Rendering des Neubaus mit dem Eingang im Süden. Fotos: zVg
Im Auftrag von Jansen AG

Spitzen-Metallbau für den Sport

Im freiburgischen Givisiez bauen IttenBrechbühl einen neuen Hauptsitz für Scott Sports. Präziser Metallbau und Türsysteme von Jansen sorgen für eine dynamische Fassade und nachhaltigen Brandschutz.

Der Schweizer Sportartikelhersteller Scott Sports wächst und braucht mehr Platz. Im freiburgischen Givisiez, wo das Forschungs- und Entwicklungszentrum, der Verkauf, Marketing und Logistik zu Hause sind, bauen IttenBrechbühl eine neue Arbeitsstätte für 600 Menschen. Eröffnet wird sie im April 2019. Das Projekt unter Beteiligung der Jansen AG wurde komplett in BIM  (Building Information Modelling) geplant.

Auf dem Pumptrack rund ums Gebäude werden die neuen Produkte getestet.

Leichtigkeit von Aluminium, Sicherheit von Stahl

«Harte Schale, warmer Kern» lautet das architektonische Motto. Aussen zeigt sich das Gebäude im stacheligen Metallgewand, innen sorgt Holz für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Das Material der Fassade ergibt sich aus Scotts Firmengeschichte. Sie beginnt 1958 mit der Erfindung von Skistöcken aus Aluminium. Inzwischen produziert Scott Sportgeräte oft aus Hightech-Materialien. «Karbon war für die Aussenwand leider zu teuer», lacht Tima Kamberi, Projektleiterin bei IttenBrechbühl. Die flügelartigen Fassadenelemente sind beweglich, richten sich nach der Sonneneinstrahlung aus. Die Bewegung lässt sich wiederum auf die sportliche Firma übertragen – «dynamisch», sagt Tima Kamberi. Oder verspielt, denn die Elemente können auch zu Bildern und Muster angeordnet werden. Ihre dreieckige Form leitete die Architektin vom Mittelstück des Fahrradrahmens ab. «So entsteht ein für Scott charakteristisches Gebäude» fasst Kamberi zusammen.

Ein holzverkleidetes Atrium erstreckt sich in der Mitte des Gebäudes über alle fünf Geschosse.

Im Erdgeschoss macht eine transparente Hightech-Fassade mit Jansen-Profilen die innere Betriebsamkeit sichtbar. Die Verglasung im 3,5 Meter hohen Sockelgeschoss weist 288 Felder auf, jedes mit einer Rasterbreite von 1 Meter. Die raumhohen Fenster wurden mit Jansen-Profilen des Typs VISS Fire TV EI30 erstellt. Diese wärmegedämmte, auf dem System der Trockenverglasung basierende Pfosten-Riegel-Konstruktion eignet sich ideal für grossflächige Vertikalfassaden. Das VISS Fire System mit Zusatzkomponenten wie Brandschutzanker und Anpressprofilen aus Edelstahl hält auch im Brandfall die Scheiben in der richtigen Position. So wird der Durchtritt von Feuer und Rauch zuverlässig verhindert. Als Einsatzelemente wurden Janisol 2 EI30 Türen in die Fassade eingebaut.

Komplett in BIM geplant

IttenBrechbühl setzte bei der Planung des Neubaus konsequent auf die BIM-Methode. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt suchte das Büro den Wissenstransfer mit den Zulieferfirmen und externen Experten, um die Kosten und Zeitpläne zu optimieren. So auch zu Jansen: «Als Spezialistin für individualisierte und innovative Systemlösungen bei Fenstern, Türen und Fassaden aus Stahl und Edelstahl brachte die Jansen AG das für eine aktive Mitgestaltung notwendige Wissen und die Erfahrung zur Umsetzung des ambitionierten Entwurfs ein», erklärt Roger Wollhaupt, Leiter ‹BIM› bei Jansen. Das Unternehmen arbeitet seit 2015 mit BIM und verbessert im unternehmenseigenen Kompetenzzentrum laufend die digitalen Prozesse für Planer, Verarbeiter und Gebäudebetreiber. Jansen ist auch Teil der Herstellerinitiative ‹productsforbim› und stellt auf einer eigenen Plattform digitale Modelle ihrer Fenster-, Türen- und Fassadensysteme zur Verfügung. Dafür gewann Jansen 2018 zum wiederholten Male den Award ‹Best use of BIMobject›.

Im Erdgeschoss finden die Cafeteria und das Restaurant ihre Plätze hinter der SOTTAS 50 Fassade.

Eleganz und Flächenbündigkeit

Metall spielt nicht nur an der Fassade eine tragende Rolle. Auch im Innenraum wird das Material an entscheidenden Stellen verwendet. Jansen organisierte die innere Erschliessung mit 109 Brandschutztüren von Schüco. Das neue System bietet höchste Sicherheitsfunktionen bei extrem schlanken Profilen. Kernstück der thermisch getrennten Türen ist eine falzoffene Profilgeometrie mit einer Bautiefe von lediglich 90 Millimeter. Markus Stebler hat das System eingebaut. «Es bringt viele Vorteile für den Bauherrn: eine schnelle Fertigung, einen einfachen Service und einen günstigen Unterhalt», erklärt der Metallbauer. Das Clip-System erlaube es, defekte Teile einfach auszuwechseln und das System als Ganzes leicht zu aktualisieren. Kabel zur Elektrifizierung der Türen könnten problemlos nachträglich eingezogen werden.
 

Der neue Hauptsitz bei Nacht.

Alle verwendeten Profile sollten aus gestalterischen Gründen so schlank und leicht wie möglich sein. «Wie es auch Scott bei den Fahrradrahmen versucht» erklärt Tima Kamberi. Sie strebte Geradlinigkeit und Innovation an. «Und Flächenbündigkeit», so Metallbauer Stebler, der die verwendeten Fenster und Türen fertigte. Einen Teil der Profile konnte er hinter Mauerleibungen verstecken, an anderen Orten galt es, die Elemente möglichst sauber in die Betonmauern einzulassen. «Metallbau ist Millimeterarbeit», sagt Stebler. Im Gegensatz zu den Betonarbeiten. Damit die Fugen überall gleich gross sind, mussten viele Türen extra auf das Lichtmass der Öffnungen zugeschnitten werden. Die verwendeten Produkte der Firma Jansen erlaubten es Stebler, diese Anpassungen effizient vorzunehmen.

Im Frühjahr 2019 ziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Scott Sports in ihren neuen Hauptsitz ein. Sie können sich auf eine dynamische und präzis umgesetzte Arbeitsumgebung freuen.

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen des Werkplatzes Schweiz.

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