Die mit einem Holz- und Aluminiumraster verkleidete Fläche der Boxen kaschiert geschickt das grosszügige Format des Geräts. Foto: Harun Dogan
Im Auftrag von Bang & Olufsen

Rundumkino

Nicht nur das Bild, sondern auch der Klang prägt die Qualität eines Fernsehers. Nun aktiviert die neuste Unterhaltungstechnik weitere Sinne – mit bühnentauglichen Effekten.

Es grollt leise unter dem Sofa, steigert sich zum Bass, der sich bis in den Bauch hochschiebt. Von links schiesst Wasser in den Raum und bahnt sich leise plätschernd seinen Weg. Das schnelle Solo einer Geige erreicht das rechte Ohr, sie stoppt abrupt und hallt leise nach. Was akustisch an ein Freiluftkonzert erinnert, dabei aber differenzierter und satter klingt, findet im Zürcher Traditionshotel Dolder Grand statt – auf einem Fernseher. 2022 hat die Hotelleitung sämtliche Präsidentensuiten mit neuen Geräten des dänischen Unternehmens Bang & Olufsen ausstatten lassen.

Den ‹Beovision Harmony› einfach als TV zu bezeichnen, greift allerdings zu kurz. «Wir wollen damit die Sinne der Gäste ansprechen», sagt Randy Hitti, Director of Rooms Division im Dolder Grand. «Das tun wir einerseits über die Akustik, wo unser Partnerunternehmen Spitzenreiter ist, aber auch durch ein Überraschungsmoment». Wer das Gerät einschaltet, erlebt einen Effekt, an dem die Ingenieure in Dänemark lange getüftelt haben. Während der Bildschirm langsam in die Höhe gleitet, teilen sich die flächigen Lautsprecher in zwei Hälften, um sich in einer geschmeidigen Drehbewegung unter den Bildschirm zu schieben.

Wird der Fernseher eingeschaltet, falten sich die Lautsprecher auseinander und geben den Blick auf den Bildschirm frei.

Dieser fährt dabei langsam in die Höhe.

Gleichzeitig öffnen sich die externen Stereo-Lautsprecher, die als schlanke Säulen im Raum stehen. «Es ist wie im Kino, wenn der Samtvorhang nach und nach den Blick auf die Leinwand freigibt: Es schärft die Sinne des Publikums», sagt Oliver Dross, Mitglied des Verwaltungsrates der Bosshard HomeLink AG, des lokalen B&O-Partners. Wer für die Magie des Augenblicks zu ungeduldig ist, kann den ‹Beovision› auch ständig offenlassen. Bloss: «Der Witz ist dann natürlich weg».

Das Dilemma der Grösse
Die Funktionsweise des Geräts an Bewegung zu koppeln, birgt die Möglichkeit, zwei widersprüchliche Bedürfnisse zu vereinen: ein grosszügiger Bildschirm, der nicht auffällt, wenn er nicht läuft – trotz des beachtlichen Formats der schwarzen Fläche. «Der Trend geht heute dahin, dass TV-Geräte auch in ausgeschaltetem Zustand gut aussehen müssen», sagt Dross. «Dazu könnten wir sie verstecken, doch das wollen wir nicht. Lieber gestalten wir sie so, dass sie zu Designobjekten werden.»


In Bewegung sind auch die Stereolautsprecher: Einmal aktiviert, schieben sich die Holzstreben zusammen und geben den Blick auf die graue Innenhülle frei.

Die Lautsprecher öffnen sich mittig zu einem V, um sich in einer geschmeidigen Drehbewegung unter den Bildschirm zu legen.

Dazu passt die breite Materialpalette, die Bang & Olufsen anbietet. Bei den hölzernen Elementen kommen Walnuss und Eichennuancen zum Einsatz, die Farbe des Aluminiums lässt sich farblich passend abstimmen. In der von Alberto Giacometti inspirierten ‹Carezza›-Suite fügt sich ‹Light Oak› perfekt ins Interieur ein, das von hellem Holz, organischen Linien und caramelfarbenem Leder dominiert wird. «Das ist mit ein Grund, weshalb wir uns für dieses Produkt entschieden haben», erklärt Hitti, «unser Haus lebt von Kunst und einem sorgfältig ausgesuchten Mobiliar. Wir wollten einen Fernseher, der sich organisch in seine Umgebung integriert.» Jede der Suiten greift ein eigenes Thema auf. Entsprechend anders wirkt die dunkel gehaltene ‹Suite 100›, eine Hommage an die Sixties und den legendären Londoner Club 100, inklusive handsignierter E-Gitarre der Rolling Stones. Hier bedeckt ein dunkler Akustikstoff des dänischen Textilproduzenten Kvadrat die Lautsprecher – wer kann sich Mick Jagger schon inmitten zarter Holznuancen vorstellen.

Während viele Branchen seit Jahren daran arbeiten, ihre Produktionen nachhaltiger zu machen, ist dies in der Unterhaltungselektronik bisher kaum der Fall. Seine Branche sei da wohl ein Nachzügler, so Dross, der gleichzeitig betont, dass B&O vorangehe: Das Unternehmen verwendet Holz aus nachhaltigem Anbau, verarbeitet von einem langjährigen Partnerbetrieb in Dänemark, wo auch die Geräte zusammengebaut werden. Sämtliche Materialien sind so langlebig wie möglich. Auf Ersatzstoffe aus Plastik, die Oberflächen aus Holz, Metall oder Glas imitieren, verzichtet man bewusst. Dies zeigt sich auch beim Bildschirm, der aus entspiegeltem Sicherheitsglas besteht und ein ansehnliches Gewicht auf die Waage bringt. Dank Oled-Technologie ist der Kontrastwert besonders gross und die Filmnacht rabenschwarz.
 

Für das Dolder Grand hat B&O die Fernbedienung nochmals reduziert. Im Bild: Oliver Dross und Randy Hitti (von links) in der ‹Carezza›-Suite. Foto: Harun Dogan

Je nach Interieur der Suiten des Dolder Grand, fügen sich die Farben der Holz- und Aluminiumelemente organisch in den Raum ein. Foto: Harun Dogan

Für das Dolder Grand haben die Dänen die ohnehin schon reduzierte Fernbedienung nochmals vereinfacht, um maximale Benutzerfreundlichkeit zu bieten. Entsprechend unkompliziert lassen sich auch eigene Devices mit dem Bildschirm verbinden. Sich zuhause zu fühlen, fängt heutzutage beim Streamingdienst an – wer hat schon Lust, sich stundenlang durch profilfremde Filmtipps zu zappen. Und wer trotz Kinogefühl lieber auf analoges Vergnügen setzt, geniesst das Panorama hinter dem Bildschirm: Albiskette, Zürichsee und den weiten Himmel darüber.
 

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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