Aus manchen der 132 Mietwohnungen blickt man direkt auf Uferweg und Rhein. Fotos: Mettler2Invest
Im Auftrag von EgoKiefer

Grosszügig befenstert

Die Überbauung ‹Salmenpark 2› in Rheinfelden ist mit 794 Kunststoff/Aluminium-Fenstern ausgestattet. So bemerkenswert wie die Konstruktionseigenschaften sind auch die feinen, farblos eloxierten Rahmen.

In Rheinfelden befindet sich nicht nur die grösste Brauerei der Schweiz mit ihrem Schloss auf dem Feld. Aus dem Städtchen am Rhein stammte einst auch das ‹Salmenbräu›. 2002 wurde die Produktion jedoch in die grosse Schlossbrauerei integriert. Übrig blieb das schöne Gelände direkt am Rhein – der Salmenpark.


Das ehemalige Gelände der Brauerei Salmen ist heute dicht bebaut mit Wohn- und Gewerbehäusern.

Den Wettbewerb für dessen Überbauung gewann 2004 das Zürcher Architekturbüro Atelier WW. Gemäss seinem Projekt, das dem Gestaltungsplan zugrunde liegt, ist das Landstück am Rhein dicht überbaut worden. Atelier WW plante die Bauetappe ‹Salmenpark 1› mit relativ grossen Gebäudekuben für Büros, Gewerbeflächen, ein Alters- und Pflegeheim sowie Miet- und Eigentumswohnungen, 2016 fertiggestellt. Den Wettbewerb für die zweite Etappe gewann das Büro Dachtler Partner, dessen Bauprojekt bewilligt, weiterverkauft, überarbeitet und noch einmal verkauft wurde – die heutige Besitzerin heisst Swiss Life, und das Ausführungsprojekt für die zweite Salmenpark-Etappe hat schliesslich das Büro Otto Partner Architekten aus Liestal erstellt.

Vier mächtige U-förmige Häuser beheimaten nun 132 Mietwohnungen. Sie sind grosszügig befenstert, und das Raster der zwei- bis dreiflügligen Fenster prägt auch die zurückhaltend hellgrau verputzte Fassade. Unterbrochen wird es von Loggien, deren Laibungen und Innenwände bei jedem Haus in einer anderen Pastellfarbe leuchten – Orange, Blau, Grün und Gelb. Die zahllos scheinenden raumhohen Fenster sind umrandet von feinen, edlen Rahmen aus unbehandeltem Aluminium. Die Firma EgoKiefer hat für den ‹Salmenpark 2› insgesamt 794 solcher Fensterelemente mit einer Gesamtfläche von 4480 Quadratmetern geliefert – ein Grossauftrag. Im Bereich der Loggien weisen die Fenster eine stattliche Breite von 2,5 Metern auf. Zum Einsatz kommt ‹Ego Allround›. Das System gehört seit 2018 zum Sortiment, gilt als langlebig und pflegeleicht und ist als Kunststoff- oder Kunststoff/Aluminium-Fenster erhältlich. Es ist flächenbündig, halbflächenversetzt oder flächenversetzt einsetzbar – für den Salmenpark hat das Architekturbüro die üblichste Variante verwendet: halbflächenversetzt. Die Aluminiumbeschichtung sorgt für eine robuste Oberfläche der Fensterrahmen. Zudem kann man das Aluminium lackieren oder veredeln – sofern gewünscht; rein konstruktiv sind Anstriche oder Lasuren nicht nötig. Beim ‹Salmenpark 2› sind die annähernd 800 Fensterprofile im Aluminium-Naturton farblos eloxiert. Durch die Lichtreflexion auf dem Metall schimmern die Fensterrahmen eine Spur heller als die Putzfarbe, sodass die Fenster durch die sanft leuchtende Umrandungslinie visuell betont sind.


Extragrosse Fenster bei den Loggien sorgen für hellen Wohnraum im Salmenpark.

Die Glasstärke ist mit lediglich 48 Millimetern reduziert, der U-Wert jedoch vergleichsweise tief und die Absturzsicherheit selbstverständlich eingehalten. Das Energiesparen unterstützt ‹EgoAllround› durch eine zusätzliche Kammer im Hohlprofil, die eine starke Wärmedämmung ermöglicht. Dank der schmalen Rahmen ist der Lichteinfall hoch. Anders formuliert: Wenig Energieverlust und viel Energiegewinn sind die Ziele. Zudem stabilisieren die Hohlkammerelemente das Profil, damit es schwere Gläser halten kann. Diese lassen sich bei ‹EgoAllround› übrigens relativ einfach austauschen. Und last, but not least sind die Komponenten des Fensters – etwa PVC, Aluminium, Stahl, die Beschläge und das Isolierglas – rezyklierbar.


EgoKiefer Kunststoff/Aluminium-Fenster ‹EgoAllround›
Erhältlich in verschiedenen Aluminiumschalen-Ausführungen
Wärmedurchgangskoeffizient Fensterrahmen (Uf): 1,0 W/m2K
Wärmedurchgangskoeffizient Fenster (Uw): bis zu maximal 0,70 W/m2K

1 Hohlprofile mit einer zusätzlichen Kammer sorgen für hohe Wärme- und Schalldämmung sowie für optimale Stabilität des Profils und hohe Tragkraft bei schweren Gläsern.
2 Hinterlüftete und punktförmig anliegende Aluminiumschalen verhindern das Aufheizen der Kunststoffprofile und garantieren eine spannungsfreie Verbindung von Kunststoff und Aluminium.
3 Grossdimensionierte Stahlarmierungen und eine spezielle Klebetechnik, die das Isolierglas mit dem Flügel verbindet, verleihen dem Fenster Steifigkeit und Stabilität.
4 Die Überschlags- und Rahmendichtung bietet zusätzlichen Schutz vor Lärm und Schlagregen.
5 Aluminiumschalen mit pulverbeschichteten Oberflächen sorgen für hohe Farb-, Licht- und Wetterbeständigkeit.
6 Filigrane, gradlinige Aluminiumprofile in flächenversetzter, halbflächenversetzter oder flächenbündiger Optik verleihen dem Fenster ein modernes Erscheinungsbild.
7 Umfangreiche Bauanschlussprofile garantieren den Anschluss an jede Bauanschlusssituation, bei Neubauten und Renovationen.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

 

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Kommentare

Simon Schmidig 23.11.2022 22:00
Technisch sehr interessant. Einige Fragezeichen betreffend Ökobilanz. Viele Fragezeichen betreffend Architektur. Vor einem Jahrhundert gab es nicht diese technischen Möglichkeiten, solch grosse Glasflächen zu gestalten. Aber man schaffte es, mit den filigranen Profilen das Fenster als architektonisches Element zu behandeln. Haben wir als Architekten heute das Fenster vergessen? Die wuchtigen Dimensionen der aktuellen Fensterrahmen reflektieren die brennenden Prioritäten des Klimawandels und blenden komplett die Wichtigkeit des architektonischen Elements Fenster als Verbindung von Innen und Aussen aus. Bei all den technischen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, sollte es möglich sein, neue architektonische Qualitäten zu erlangen.
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