Schwarze Armaturen von MGS verleihen dem Bad eine besonders exquisite Note.
Im Auftrag von U.S.W.

Edel und aus Stahl

Sanitärinstallationen und -accessoires sind Details, die in einem Gebäude das i-Tüpfelchen setzen. Objekte aus Edelstahl sorgen für effektvolle Kontraste zu herkömmlichen hochglanzverchromten Armaturen.

Typisch Architekt: Immer auf der Suche nach dem Speziellen, um es ja nicht so zu machen wie andere auch. Bei der Ausgestaltung eines Baukörpers, dem Entwurf von Grundrissen und der Gestaltung von Raumfolgen setzen einzig das Baugesetz und das Raumprogramm Grenzen. Bei der Auswahl von Materialien und Farben sind die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt; den Rahmen geben hier die Bauherrschaften im Austausch mit den Architekten und Innenarchitektinnen vor. Doch je mehr man ins Detail geht, desto schwieriger wird es, eigenständige gestalterische Akzente zu setzen. 

Badezimmerausstattungen wie zum Beispiel Sanitärarmaturen sind Industrieprodukte wie Fenster- und Türgriffe. Gewiss, die Auswahl ist auch hier breit. Doch wer durch einen herkömmlichen Sanitärkatalog blättert, hat den Eindruck, immer «das Gleiche, bloss ein bisschen anders» zu sehen. Um den Wunsch von Architektinnen und Architekten nach dem Besonderen zu erfüllen, gründeten drei Kollegen 1989 die Firma ‹Beschläge U.S.W. AG›. Individuelle Beratung und aussergewöhnliche Beschläge in Kleinauflagen waren der Kern der Geschäftsidee. 

 

Von der Badetuchstange bis zum Seifenspender sind die Produkte von ‹d line› aufeinander abgestimmt.

In weiser Voraussicht erweiterten die Firmengründer schon vor 34 Jahren mit dem Kürzel U.S.W. – und so weiter – den Horizont über Tür- und Fensterbeschläge hinaus. So gesellten sich mit den Produkten von ‹d line› und MGS hochwertige Sanitäraccessoires sowie Bad- und Küchenarmaturen zum Sortiment. «Die von mir entworfenen Produkte sind für Architekten das, was Knöpfe für ein Hemd sind: Sie sollen das Design unterstützen und nicht vom Gesamteindruck ablenken», sagt der Architekt Knud Holscher. Er ist beim dänischen Unternehmen ‹d line› für das Design verantwortlich. In den 1960er-Jahren arbeitete Holscher unter dem berühmten Arne Jacobsen, 1971 lancierte ‹d line› die erste Produktelinie. Seit ihrer Gründung fertigt der Hersteller alles aus matt geschliffenem Edelstahl, wovon 50 bis 70 Prozent aus rezykliertem Stahl bestehen. 

Klare Linien in einer einheitlichen, fein abgestimmten Designsprache charakterisieren traditionellerweise das dänische Design. Diese Attribute zeichnen auch die Produkte von ‹d line› aus. Von Architekten für Architekten entworfen, folgen sie keinen kurzlebigen Trends, sondern sind auf Dauerhaftigkeit in Funktion und Gestaltung angelegt. Aber eben: So schön und elegant die von Holscher gestalteten Accessoires in den Bädern auch sind, so wenig vertrugen sie sich mit den üblicherweise poliert verchromten Wasserarmaturen. Aus Edelstahl gefertigte Armaturen gab es nur für Gastroküchen. 

 

Klare Linien bevorzugt: der Wand-Festauslauf von MGS, schwarz hartbeschichtet.

Hier kommt die Firma MGS ins Spiel: Marcello, Giulio und Stephen. Schauplatz ist nicht mehr der Norden, sondern der Süden, genauer: der Lago Maggiore. Hier gründeten der Unternehmer Marcello, der Industriedesigner Giulio und der Schweizer Manager Stephen 1997 ihre Firma. Die Gegend in Norditalien ist geprägt von einer hochentwickelten Industrie, die auf die Herstellung von Armaturen und, mindestens so wichtig, auf die Verarbeitung von Edelstahl spezialisiert ist. Und das Design? Diesbezüglich sind Norditalien und Dänemark ja gar nicht so weit voneinander entfernt. Nach einjähriger Entwicklung lancierte MGS den ersten Edelstahlwasserhahn für den Hausgebrauch. Die Produktepalette ist seither kontinuierlich angewachsen und umfasst nun ein breites Sortiment an Küchenarmaturen, Zubehör sowie Armaturen für Bad und Dusche.

Dass Edelstahl lange nicht für Sanitärarmaturen eingesetzt wurde, hat einen ökonomischen und einen technischen Grund: Das Material ist teurer als das für Armaturen übliche Messing, und seine Härte und der höhere Schmelzpunkt machen die Verarbeitung schwieriger. Diesen Nachteilen stehen die klaren Vorteile gegenüber:

  • Edelstahl ist bleifrei und setzt kein Nickel frei.
  • Die Oberfläche entsteht durch die Bearbeitung des Materials selbst, nicht durch chemische Prozesse wie Verchromen oder Beschichten.
  • Dadurch fallen auch keine giftigen Abfallstoffe an.
  • Edelstahl ist zu 100 Prozent wiederverwertbar. 
  • Die nichtporöse Oberfläche ist bakterien- und keimabweisend und daher besonders hygienisch.
  • Edelstahl oxidiert nicht und eignet sich darum auch für den Aussenbereich.
  • Das Material ist langlebig und daher auf lange Sicht preiswert.

Auch nach mehr als 25 Jahren entstehen die Teile von MGS nicht in Massenproduktion, sondern in einer Manufaktur. «Wir verbinden Schweizer Qualitätsstandards mit italienischem Design», so lautet das Credo von Marcello, Giulio und Stephen. Doch selbstverständlich spielen computergesteuerte Maschinen im Herstellungsprozess eine zentrale Rolle. In der Endmontage sind es jedoch die Polierer und Schleifer, die die aus massivem Edelstahl gefertigten Teile mit ihrem Finish versehen. 

 

Auch die Accessoires von ‹d line› gibt es schwarz hartbeschichtet.

U.S.W. vertritt die Firma ‹d line› seit dem Jahr 2000 und das Unternehmen MGS seit 2006 exklusiv in der Schweiz. Damit haben Architektinnen und Architekten einen Ansprechpartner, der ihnen Lösungen aus einer Hand und von zwei sich ergänzenden Herstellern bieten kann. Auf der Suche nach dem Aussergewöhnlichen sind sie so etwas schneller am Ziel – zu ihrer eigenen Freude und zur Freude ihrer Bauherrschaften. Denn genau bei solchen Installationen und Accessoires kommen Bewohnerinnen oder Nutzer im Objektbereich am unmittelbarsten mit Architektur in Kontakt – weil sie die Objekte mit ihren eigenen Händen bedienen.

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.
 

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