Leuchtkörper in Form abstrahierter Bäume. Fotos: ProMedia | Hans Hadorn
Im Auftrag von Lichtteam

Dazwischenraum im besten Licht

Bei der Auffrischung einer in die Jahre gekommenen Mall spielt die Beleuchtung – geplant und ausgeführt von Lichtteam – eine wichtige Rolle.

An den Verkehrshauptschlagadern im Norden Luzerns gelegen macht das Gebäude mit grossen Schriftzügen auf seinen Inhalt aufmerksam. Das Logo mit Schaukelstuhl zeigt: Im Wohncenter Emmen dreht sich alles – genau, ums Wohnen. Rund ein Dutzend Läden liegen an einer Mall, die direkten Anschluss an das integrierte Parkhaus hat. Nach fünfzehn Jahren war der Glanz des Gebäudes etwas verblasst und eine Auffrischung nötig. Aufenthalt und Gesamterscheinung sollten angenehmer und zeitgemässer werden, wobei dem Lichtkonzept eine grosse Bedeutung zukommt. Es fehlte eine homogene Grundbeleuchtung, was im Parking sogar zu Mängeln bei der Sicherheit führte. Auch eine Lichtführung, die den Kunden bei der Orientierung hilft und die Mall zoniert, gab es nicht. Spätere Ergänzungen verunklärten die Situation zusätzlich. Und natürlich waren die alten Leuchten technisch alles andere als auf dem neusten Stand.
 

Weisses Wellblech sorgt für Frische.

Die verbesserte Lichtführung hilft bei der Orientierung in Mall und Parkhaus.

Die Eingriffe der Architekten und Lichtplaner zielten zunächst einmal darauf ab, Parkhaus, Mall und Läden klar zu unterscheiden. Am wichtigsten: die Mall. Viel Holz an Wänden und Decken geben ihr eine warme Erscheinung, und zeitgemässe Elemente, etwa die Verkleidung des Liftkerns mit weissem Wellblech, sorgen für neue Frische. Durch die Holzlamellen der Wände scheinen die parkenden Autos durch. Steigt man aus seinem Fahrzeug, sieht man direkt in die Mall. Das Lichtkonzept trägt dem mehrdeutigen Charakter dieses Hauptraums Rechnung: Die Mall ist weder reiner Innen- noch Aussenraum – und sie ist nicht nur öffentlich oder privat. Der Raum der Mall ist ein Dazwischenraum. Das künstliche Licht setzt ihn spielerisch in Szene: In den hohen Lichthöfen stehen Lichtskulpturen in Form abstrahierter Bäume. Diese Objekte heissen ‹Albero› und wachsen aus Sitzinseln heraus. LED-Lichtbänder stehen zwischen den Holzlamellen der Decke leicht hervor. Über wichtigen Bereichen formieren sie sich zu wolkenförmigen Flächen: Sie schweben über dem Spielplatz und über Tischgruppen. Als dritter Teil des Lichtkonzepts sorgen Downlights fast unsichtbar für die Grundbeleuchtung sowie als ‹Sonnenstrahlen› für punktuelle Akzente. Ebenfalls als verborgene Quelle tauchen Lichtbänder die Liftkerne in Helligkeit. Die entrümpelte Mall bietet nicht nur Raum zum Verweilen: Ihre Schaufenster und die als Showbühnen ausgestalteten Sonderpräsentationsflächen machen Lust auf mehr. Bäume, Wolken, Sonne – die Natur gibt die Themen vor, aber die Umsetzung bleibt abstrakt, versucht keine peinliche Kopie. Sie ist konsequent und schlicht.
 

Die einzelnen Bereiche sind nun klarer unterscheidbar.

Wolkenförmige Leuchtflächen schweben an der Decke.

Leuchten der neusten Generation mit LED-Technologie und digitalen Betriebsgeräten vereinfachen Betrieb und Unterhalt und reduzieren den Stromverbrauch. Eine neue Grundbeleuchtung erleichtert im Parkhaus das sichere Manövrieren. Das dortige Technik-Tragsystem integriert Licht, Notleuchten, Signaletik und das Parkleitsystem. Heller ist es überall dort, wo es für die Sicherheit nötig ist oder besondere Nutzungen hervorgehoben werden müssen, zum Beispiel die Abstellplätze für die Einkaufswagen. Gleiches gilt auch für die Eingänge und Zufahrten, denn das Wohncenter Emmen ist für die Erreichbarkeit mit dem Auto konzipiert. Das Facelifting hat seine Ziele erreicht. Wer das Gebäude wieder verlässt, tut das meist mit einer Ladung, die sein Zuhause wohnlicher macht.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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