Auge in Auge mit dem Eiffelturm: der Rooftop-Lift in Paris.
Im Auftrag von Emch

Über den Dächern von Paris

Wenn der Lift einfach weiterfährt, die Dachfläche durchstösst und unter freiem Himmel zu stehen kommt, dann ist es ein Rooftop-Lift. Entwickelt und umgesetzt von Emch.

Das 16. Arrondissement zwischen dem Arc de Triomphe, dem Eiffelturm und dem Bois de Boulogne ist eines der vornehmsten Quartiere von Paris. Gegenüber der Innenstadt ist das Terrain leicht erhöht, sodass man einen schönen Blick über die Stadt geniessen kann – sofern man das Glück hat, eine Dachterrasse nutzen zu können. Fast so hoch oben liegt das Privatrestaurant, in dem eine Firma ihre Grosskunden empfängt. Überwölbt von einer gläsernen Kuppel speisen die Gäste im 8. Stock bereits knapp über den Dächern von Paris. Fast zuoberst, aber eben nicht ganz.

Im geschlossenen Zustand deutet kaum etwas auf einen Lift hin.

Die Klappe hat sich geöffnet, die Liftkabine fährt hoch.

Jetzt aber können die Gastgeber nach den Entrées, dem Hauptgang, dem Käse und dem Dessert ihre Kunden zum perfekten Abschluss ihrer kulinarischen Reise führen: aufs Dach. Nichts ahnend betreten sie die dunkle Kabine eines gläsernen Liftes. Auf Knopfdruck fährt die Glaskabine los, immer weiter nach oben bis zum Ende des Schachtes – und darüber hinaus. Nach kurzer Fahrt öffnet sich der Schachtdeckel, die Liftkabine durchstösst die Dachfläche und kommt bodeneben mit der Dachterrasse zum Stehen. Lautlos öffnen sich die Türen, und unvermittelt stehen die Fahrgäste auf der Terrasse im Himmel von Paris. Während sie den Eiffelturm, die Tour Montparnasse oder die Sacré-Coeur bewundern und der Gastgeber Champagner einschenkt, macht sich der Lift wieder aus dem Staub. Die Türen schliessen sich, die Kabine geht zurück in den Schacht und der Deckel klappt zu, so wie wenn es nie einen Lift gegeben hätte.

Der Rooftop-Lift in Bewegung.

Raffinierte Technik
Dieser Aufzug, der wie ein ‹Jack-in-the-Box› aus der Dachfläche emporfährt, nennt sich Rooftop-Lift. Es ist ein Produkt aus der Entwicklungsabteilung der Emch Aufzüge, gefertigt in der Berner Manufaktur . Zwei Teile sind für die Konstruktion essenziell: Der hydraulische Antrieb, der als Rucksack an der Kabine geführt wird, und die teleskopisch ausfahrbaren Schienen. Ähnlich wie bei einer Schublade in der Horizontalen fahren hier die Schienen die letzten zwei Meter vertikal in den Himmel hinauf und geben der Liftkabine Halt. Die Dachklappe schliesst den Schacht oben ab und schützt ihn vor Witterung. Um zu verhindern, dass niemand auf dem Deckel steht, wenn die Kabine hochfährt, schliesst eine umlaufende Glasbrüstung mit Schiebetür den Schachtbereich ab. Sie sorgt dafür, dass niemand mit den beweglichen Teilen in Berührung kommt. So exklusiv dieser Lift ist, so entspricht er doch den französischen und europäischen Vorschriften für Einrichtungen mit Publikumsverkehr und für Personen mit eingeschränkter Mobilität.

Bereits aus der Kabine geniesst man den Blick auf die Stadt.

Die Fertigstellung der Anlage im Pariser ‹Seizième› nahm Emch zum Anlass, ihre französische Tochtergesellschaft offiziell zu eröffnen. Auf dieses Ereignis stiessen Bernhard Emch und der neue Geschäftsleiter der Emch Ascenseurs France SA, Mirsad Mustafic, mit einem Glas Champagner an.

Bernhard Emch (links) und Mirsad Mustafic feierten die Eröffnung der französischen Tochtergesellschaft Emch Ascenseurs France.

Der Ruf nach mehr
«Das will ich auch!» wird sich nun wohl manche Bauherrschaft sagen. Und wenn auch die Rooftop-Lifts noch nicht von allen Dächern pfeifen, so gibt es doch interessante Projekte, die bei Emch in Bearbeitung sind. Die Sorbonne in Paris und das Casino in Monaco sind zwei schillernde Namen, aber auch in der Schweiz gibt es einige Projekte. Der jüngste Auftrag: der Rooftop-Lift für die neue Sternwarte Uecht im bernischen Niedermuhlern. Als Architekt hat hier kein geringerer als Mario Botta seinen Bleistift geführt. 2023 soll die Anlage eröffnet werden.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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