Ruby Barber inszeniert die Schalen aus der Serie ‹Miena›, die Anke Salomon entworfen hat. Fotos: zVg
Im Auftrag von Kaledewei

Farbe im Bad

Der Werkstoff Stahl-Email hat viele Vorteile – und bringt in der ‹Coordinated Colours Collection› von Kaldewei die Farbigkeit zurück ins Badezimmer.

Es gab eine Zeit, in der die Badkeramik farbig war. In den Siebzigerjahren wurde in Orange, Moosgrün, Bahamabeige, Sorrentoblau, Koralle oder Kalaharigelb gebadet. Weiss, so schien es, bildete die spröde Ausnahme. Diese Farbenpracht wich spätestens in den Neunzigerjahren dem allumfassenden Weiss. Nun schwingt das Pendel zurück – wenn auch sachte.

Zum Beispiel bei Kaldewei. Das inhabergeführte Unternehmen, das 2018 sein 100-jähriges Jubiläum feierte, produziert alle Badewannen, Duschflächen und Waschtische aus Stahl-Email. Gefertigt werden sie nach eigener Rezeptur in den Schmelzöfen der Firma im deutschen Ahlen. Dabei wird der in Form gepresste Titanstahl mit einem Überzug versehen, einer Schmelze unter anderem aus Glas, Quarz, Borax, Soda und Wasser. Anschliessend wird ein Überzug in beliebiger Farbe aufgespritzt und das Werkstück im Ofen gebrannt. Im täglichen Gebrauch ist Stahl-Email hitzebeständig, schlagfest, pflegeleicht und hygienisch. Optisch erinnern die Oberflächen an glasierte Keramik.

Die ‹Coordinated Colours›-Palette von Kaldewei passt zu den Farbvorstellungen von Ruby Barber.

Enge Radien und minimale Wandstärken gelten als weitere Vorteile dieses Werkstoffs. Im Vergleich zu Keramik können Stahl-Email-Waschtische ausserdem viel präziser und masshaltiger gefertigt werden. Die Designerin Anke Salomon spielt dieses gestalterische Potenzial in den Aufsatzwaschbecken der Serie ‹Miena› aus. Sie hat eine runde und eine eckige einwandige Schale entworfen, jeweils in zwei Abmessungen. «Das Design basiert auf Grundformen, die ich leicht aus der Geometrie löste. Ruhig und doch besonders», beschreibt Anke Salomon ihren Entwurf. Die Produktdesignerin, die seit 2013 ein Studio in Potsdam führt, nennt als Referenz skandinavische Einflüsse, die sie während ihres Masterstudiums in Umeå kennenlernte. Eine beruhigte und beruhigende Formensprache sind ihr wichtig.

Anke Salomons Zusammenarbeit mit Kaldewei begann 2014 mit der Entwicklung der Wannen ‹Incava› und der ‹Silenio›-Linie. Darüber hinaus haben sie und ihr Team Waschtische zu bereits bestehenden Wannen entworfen, um alle Elemente in einem Material, einer Formensprache und einer Farbe im Bad einsetzen zu können. «Für ein ruhiges und harmonisches Gesamtbild», so die Designerin.

Im Bad machen sich die gedeckten Farben gut.

Die Schale ‹Miena› wird auf einen Unterschrank oder eine Trägerplatte gestellt. In der Form erinnert vor allem das runde Becken an Waschschüsseln, wie sie früher verwendet wurden. Im Gegensatz zum normalen Aufsatzwaschbecken ist die Waschschale filigraner. Die ‹Miena›-Schale hat eine Materialstärke von gerade einmal drei Millimetern. «Stabil ist das in keinem anderen Material machbar. Und bei einer dickeren Wandung wäre die optische Leichtigkeit verloren», sagt Anke Salomon. Eine Umsetzung der feinen, leichten Schalen kann sie sich nur im Werkstoff Stahl-Email vorstellen.

Im Badezimmer setzt eine Aufsatzschale als Objekt einen starken Akzent. Umso wichtiger, dass sie in der Formgebung insgesamt ausgeglichen und harmonisch wirkt. Anke Salomon: «Gerade auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit war es mir sehr wichtig, ein zeitloses Design zu finden. Stahl-Email kann Generationen überdauern, und das Design sollte das ebenso schaffen.»

Die Aufsatzschale ‹Miena› gibt es in zwölf matten Farbtönen.

Neben der Form ist auch die Farbgebung ein wichtiges Element. Stahl-Email ist ein Werkstoff, der sich für Farbe geradezu ideal eignet. Kaldewei bietet zusätzlich zu den gängigen Sanitärfarben zwölf matte Töne an, von Oyster Grey bis Lavaschwarz. Zusammengefasst werden sie in der ‹Coordinated Colours Collection›, die vom Waschbecken bis zur Duschfläche oder Badewanne eine dezente Farbigkeit ins Bad bringt.

Die Aufsatzschalen der Serie ‹Miena› wirken in Farbe besonders schön. Kaldewei liess sie von der Floraldesignerin Ruby Barber inszenieren. Mit ihren farblich abgestimmten Kompositionen unterstreicht die Künstlerin, wie stark Farbe gerade im Bad wirken kann: «Wenn Blumen Farbe ins Badezimmer bringen, ist das ein echtes Fünf-Sterne-Gefühl», sagt Ruby Barber. Blumen bilden einen Kontrast zu neutralen Interieurs mit glatten, glänzenden Oberflächen. Sie können aber auch als beruhigender, integrierender Akzent in farbigen Räumen eingesetzt werden. So oder so bringen Blumen Farbe in einen Raum, der in den letzten Jahren immer wohnlicher wurde – und neuerdings auch wieder bunter.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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