Leuchte ‹Circular PO 900› in der Höheren Fachschule für Gesundheit und Soziales in Aarau (Architektur: Kim Strebel Architekten). Fotos: Felix Wey
Im Auftrag von Schätti Leuchten

Eingebunden

Den Kern der Kollektion von Schätti Leuchten bildet ein Metallband, so minimalistisch wie elegant. Gemeinsam mit dem Designer Jörg Boner hat die Firma eine charakteristische Leuchtenfamilie entwickelt.

Ein Metallband – nichts mehr und nichts weniger benötigen Schätti Leuchten und der Designer Jörg Boner als Leitlinie, um ihre gemeinsame Kollektion zu entfalten. Das minimalistische, stringente Motiv des Bandes prägt nicht nur jedes einzelne Modell, sondern auch die gesamte Leuchtenfamilie in formaler Hinsicht. Seine einfache Strenge hat einen starken Wiedererkennungseffekt. So erfüllt die Leuchtenkollektion ihren Zweck, für sämtliche Situationen in einem Gebäude die passende Lichtstimmung zu schaffen. «Das Blech bleibt Blech», beschreibt Co-Geschäftsführer Thomas Schätti das Wesen der Kollektion, «der Taster ist ein Taster und als solcher sichtbar, und auch der Leuchtkopf zeigt sich.» Zur Zeit der Gründung des Unternehmens Schätti Leuchten, im Jahr 2012, kamen starke LED auf. Ihre hohe Lichtdichte und die gerichtete Lichtabgabe seien eine Herausforderung, sagt Thomas Schätti. Denn derart starke Lichtmaschinen sauber zu entblenden, funktioniere nur mittels einer gewissen Streufläche. Schätti und Boner haben deshalb entschieden, die Leuchtköpfe nicht möglichst klein, sondern mit einer gewissen Grösse auftreten zu lassen und dafür sämtliche technischen Apparate darin zu integrieren. Damit sind die Leuchten autonom, und sowohl komplizierte als auch störungsanfällige Installationen im Bauwerk entfallen.


‹Circular P›, Pendelleuchte, Stahl, schwarzviolett pulverbeschichtet

‹Stedar L›, Arbeitstisch- und Leseleuchte, signalweiss pulverbeschichtet

Jörg Boner ist für die Produktentwicklung zuständig, Thomas Schätti für das Produktmanagement. Mit seinem ausgeprägten Designverständnis setzt Schätti seit Beginn auf Ganzheitlichkeit. Jörg Boner gestaltet deshalb nicht nur die Produkte, sondern auch den Markenauftritt – und alles wirkt wie aus einem Guss. Im Vordergrund standen zunächst Büroarbeitsplätze und Verwaltungsgebäude. Mit der Zeit haben sich das Formkonzept, ausgehend vom Bandgedanken, und das Funktionskonzept entspannt zugunsten möglichst vieler Lichtsituationen in öffentlichen oder halböffentlichen Gebäuden, von Foyer und Empfangstisch über Treppen und Flure bis zu Besprechungsräumen, Pausenorten und Arbeitsplätzen. Die Leuchte ‹Andar› strahlt von der Wand, ‹Pendar› hängt von der Decke, und beide sind als einfache Balken ausgebildet. Im Raum stehen ‹Tabular›, ‹Stedar› und die speziellere ‹Vlar›, die als zweiseitig strahlende Stehleuchte einen vertikal drehbaren Leuchtkörper aufweist. Mit ihrer runden Urform bildet ‹Circular› das Zentrum der Kollektion – sie erfüllt alle wichtigen Funktionen: als Decken- und Pendelleuchte ebenso wie als Steh- und Tischleuchte in fein abgestuften Varianten. Ganz am Anfang stand ‹Sidar›, eine wohnlich wirkende Pendelleuchte, deren Schirm ein gefaltetes Textil imitiert. Aus ‹Andar› entstand später ‹Andar Care› für zwei grosse Alters- und Pflegezentren. Mit zehn fein aufeinander abgestimmten, harmonischen Farbtönen (und auf Wunsch mit Spezialfarben) erweitert Schätti Leuchten die Verwendungsmöglichkeiten der rationalen Kollektion ins Spielerische.


‹Circular F B 600›, Stehleuchte, rot pulverbeschichtet

‹Pendar P›, Pendelleuchte, Stahl, rosa pulverbeschichtet

Beim Aufbau der Kollektion hat man sich also durchaus ein bisschen vom Markt treiben lassen, was allerdings Mut erforderte und nur möglich war, weil Thomas Schätti Inhaber und Produktmanager und damit auch Risikoverantwortlicher in einem ist. Den bisherigen Kollektionsbestand möchte Schätti laufend pflegen und verbessern, um technisch am Ball zu bleiben, aber auch formal: Eine Variante sei innerhalb von nur ein bis zwei Monaten produktionsreif, sagt Schätti. Voraussichtlich wird die Kollektion um neue Modelle anwachsen, aber noch wird nichts verraten. Zum Angebot von Schätti Leuchten zählen ausserdem das Bemustern und das Beraten. Die Firma stellt Modelle zur Verfügung und montiert sie, damit Architektin und Bauherrschaft die Wirkung vor Ort überprüfen und präzise abstimmen können. Denn so viel steht fest: Der analoge Eindruck ist oft stark und ergiebig.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

close

Kommentare

Kommentar schreiben