Das Badezimmer in einem Haus aus dem Jahr 1938: «Koralle Architect» macht im verwinkelten Raum Massarbeit möglich. Fotos: Roberto Conciatori
Im Auftrag von Bekon-Koralle

Duscharchitektur

Für lichte Architektur im Badezimmer sind unsichtbare Befestigungen und freistehende Glaswände gefragt. «Koralle Architect» bietet massgefertigte Konstruktionen ohne sichtbare Profile.

Lukas Müller hat als Ingenieur für Bétrix und Concolacio gearbeitet, plante für sie etwa die Sanitäranlagen für das Letzigrund-Stadion in Zürich. Nun arbeitet er selbstständig im aargauischen Kölliken und entwirft Badezimmer. «Wir verarbeiten keine Standard-Lösungen, jedes Projekt ist auf den jeweiligen Ort zugeschnitten», sagt er. Fugenlos ist seit ein paar Jahren en vogue, ebenso fragen Architekten nach freistehenden Glaswänden, möglichst ohne sichtbare Scharniere und Befestigungen. Um dies zu erreichen, arbeitete Lukas Müller lange Zeit mit Glasern, die Scheiben massgenau für ihn zuschnitten. Wie aber diese befestigen? «Das waren oftmals Knobelaufgaben», sagt er. Denn nebst der formalen Schönheit gilt es gleichzeitig, die Dichtheit in der Nasszelle zu garantieren. Neuralgische Stellen sind diesbezüglich die Ecken, sowie Wand- und Bodenanschlüsse. 
 

Sicher und individuell
«Koralle Architect» bietet nun solche massgefertigten Konstruktionen und frei im Raum stehende Duschwände ohne sichtbare Profile, die aber dennoch dicht halten. Seit mehr als vierzig Jahren produziert Bekon-Koralle im luzernischen Dagmersellen. Lange konzentrierte sich der arrivierte Duschwand-Hersteller auf Standardlösungen. Dieses Know-how im Badezimmerbau nutzen sie nun für individualisierte Projekte. «Wir haben das System in unsere bestehenden Abläufe integriert», sagt Roger Kurt von Bekon-Koralle. So gelingt es der Firma, Aufträge effizient abzuwickeln und gleichzeitig den Preis leistungsfähig zu halten. Zudem garantiert die Firma trotz Individualität die nötige Sicherheit: Ihre freistehenden Wände sind mit einem Pendelschlagtest geprüft, der die Extremsituation eines Sturzes simuliert.
Auch im abgebildeten Badezimmer in Kölliken hat Lukas Müller mit «Koralle Architect» gearbeitet. «Das Haus stammt aus dem Jahr 1938, gerade für eine Sanierung ist Massarbeit unabdingbar», sagt er. Der Raum ist verwinkelt, standardisierte Scheiben liessen sich hier nicht verbauen. Der Planer kombiniert das Glas mit Valser Quarzit. In den Stein wurde eine schmale Rille gefräst, in die eine zehn Millimeter dünne Scheibe verklebt wurde. Dank der Glasstärke ist das ohne Bodenprofil oder Quertraverse möglich, und die lichte Architektur bleibt erhalten. So sind freistehende Scheiben bis über zwei Meter möglich. Besonders in waagerechter Richtung ist vorsichtiges Arbeiten und Erfahrung nötig: «Die horizontalen Fugen sind für die Langlebigkeit der Scheiben essenziell, in diese Richtung dürfen sie so wenig wie möglich beansprucht werden», sagt der Planer.

 

Einfach zu verarbeiten
«Weil ‹Koralle Architect› aus wenigen Teilen besteht, die einfach zu handhaben sind, lässt es sich auch unter erschwerten Bedingungen effizient verarbeiten», führt Lukas Müller weiter aus. Indem sich das Sortiment auf die essenziellen Elemente beschränkt, gibt es für jede Situation die passende Lösung: Ein kaum sichtbares U-Profil maximiert den Halt, feine Edelstahlprofile ermöglichen es, Scheiben winkellos an der Wand zu befestigen und durch die oben geschilderte Klebetechnik lassen sie sich sogar ohne Profile montieren – auch entlang Dachschrägen. Interessant ist schliesslich, mit welchen exklusiven Materialien sich die freistehenden Scheiben kombinieren lassen, ob mit Flusstein oder geräucherter Eiche. Speziell ist in Kölliken nebst der glasklaren Duscharchitektur auch die Decke. Sie besteht aus einer Trägerplatte, in die vollflächig zwei leitende Folien integriert sind. Wer die Folie mit einem LED-Leuchtkopf durchstösst, stellt einen elektrischen Kontakt zwischen Folien und Diode her – so lassen sich die LEDs an jeder gewünschten Stelle platzieren. In Kölliken wirken die unregelmässig verteilten Lichtpunkte im schwarz-glitzrigen Baumwollputz nun wie ein Sternenhimmel.

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen des Werkplatzes Schweiz.
 

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