2019 wurden die Innenräume des Bioladens Kornblume in Langenthal komplett umgestaltet.
Im Auftrag von Royal Mosa

Bio auf nachhaltigen Fliesen

Welche Bühne passt zu biologischen Lebensmitteln und Pflegeprodukten? Die Umgestaltung eines Bioladens in Langenthal beweist Nachhaltigkeit von den Trockenfrüchten bis zu den Bodenplatten.

Die Kornblume im bernischen Langenthal war ihrer Zeit schon oft voraus. 1985 öffnete sie als erster Bioladen der Region ihre Türen. Bereits ein paar Jahre später wurde es eng und das Geschäft zog in ein neues Lokal. 2019 herrschte erneut Platzmangel. Die Betreiber wollten das Unverpackt-Sortiment auszubauen und entschieden sich deshalb, die Innenräume umzugestalten. Stefan Leuenberger vom Büro Best-Raum in Bern übernahm die Aufgabe. «Mir war es wichtig, den ökologischen Grundsatz der Kornblume nicht nur im naturnahen Design, sondern auch mit den dazu passenden Materialien einfliessen zu lassen», sagt der Innenarchitekt. Er verwendete mineralische Anstriche und natürliche Farben auf Basis von Leinöl, modernisierte alte Lampen  mit LED-Technik, bereitete Regale auf und funktionierte die alte Theke um. Selbst bei den Bodenplatten setzte Leuenberger auf Nachhaltigkeit und wählte Keramikfliesen von Royal Mosa. Seit 2007 sind die Produkte des niederländische Unternehmens nach der Cradle-to-Cradle-Philosophie zertifiziert. Seit 2022 verfügen fast alle Mosa-Fliesen über ein Gold-Zertifikat, die zweithöchste von vier Stufen.

Innenarchitekt Stefan Leuenberger legte Wert darauf, den ökologischen Grundsatz der Kornblume auch in der Materialwahl widerzuspiegeln.

Bodenfliesen aus Recyclingmaterial
Das Cradle-to-Cradle-Zertifikat, das Gütesiegel des ‹Cradle to Cradle Products Innovation Institute› in Oakland und Amsterdam, bewertet unter anderem, wie viel erneuerbare Energie bei der Produktion eingesetzt wird, wie viel Abfall entsteht und ob die Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden. «Unsere Bodenfliesen bestehen aus bis zu 45 Prozent recycelten Materialien, die bei der Produktion anfallen», erklärt Othmar Felber, Mosa-Vertriebsleiter in der Schweiz. Etwa 85 Prozent der Rohstoffe – vor allem Ton und Sand – würden in einem Umkreis von höchstens 200 Kilometern rund um den Produktionsstandort Maastricht gewonnen. Den Strom bezieht das Unternehmen aus der Windkraft. Allesamt immer wichtigere Argumente im Bausektor, so Felber: «Architektinnen und Architekten übernehmen zunehmend Verantwortung, indem sie nicht nur nachhaltige Gebäude entwickeln, sondern auch mit entsprechenden Produkten bauen.»

Die eingesetzten Bodenfliesen von Mosa verfügen über das Cradle-to-Cradle-Gold-Zertifikat.

Die Bodenplatten in zwei verschiedenen Farben schaffen eine neutrale Basis für die Präsentation der Produkte.

Neutrale Kulisse
Auch für Stefan Leuenberger ist das Cradle-to-Cradle-Zertifikat ein wichtiges Argument beim nachhaltigen Bauen. Für die Mosa-Bodenplatten hat er sich aber auch aufgrund des Designs entschieden, nämlich für die Keramikfliesen der Kollektion ‹Solids› in zwei verschiedenen Grautönen. Die Fliesen haben einen neutralen Charakter und weisen dennoch eine Fließrichtung in sich auf. Die Pigmente, die von Fliese zu Fliese laufen, schaffen eine gute Verbindung zwischen den beiden eingesetzten Farbtönen. So konnte Leuenberger durch den Farbmix die Flächen auflockern und trotzdem eine einheitliche Fläche gestalten. Das gilt auch für das vergrösserte Unverpackt-Sortiment, wo sich der nachhaltige Kreislauf schliesst: die Kundinnen und Kunden füllen Weizen, Trockenfrüchte oder Olivenöl selber ab und vermeiden so unnötigen Abfall. 


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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