Der Moirée-Effekt entsteht durch die zueinander leicht versetzte Überlagerung eines Musters. Fotos: zVg
Im Auftrag von Westiform

Auf gutem Weg

Für den Campus Brugg-Windisch der FHNW hat das Institut für Visuelle Kommunikation mit den Architekten des Büro B und den Beschriftungsspezialisten von Westiform ein passgenaues Beschilderungssystem entwickelt.

Direkt am Bahnhof Brugg befindet sich der 2013 fertiggestellte Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Die Kubatur des Gebäudes reagiert nicht nur auf die nahen Gleise, die angrenzende Zürcherstrasse und die Nachbarbebauung, die Architekten des Büro B mussten bei ihrem Wettbewerbsentwurf 2007 auch logistische Anforderungen der Nachbarschaft berücksichtigen. Entsprechend dem städtebaulichen Richtplan «Vision Mitte» entstanden zwei trapezartige Gebäude, deren Verbindungskörper wie eine Brücke unterfahren werden kann. Neben Schulräumen, Laden- und Restaurationsflächen und Campussaal befinden sich im Dachgeschoss des Gebäudes 48 Wohnungen.

Zwei einzelne Gebäude und unterschiedliche Nutzer bedeuten eine höhere Anforderung an die Signaletik. Das hauseigene Institut für Visuelle Kommunikation der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel HGK entwickelte gemeinsam mit den Architekten und den Werbe- und Beschriftungsspezialisten von Westiform ein passgenaues Beschilderungssystem für innen und aussen. «Wir haben mit der HGK und Westiform intensiv über den Ort und die Gebäude gesprochen und überlegt, wo welche Beschilderung benötigt wird», erläutert Michael Schmid von Büro B. «Besonders für den öffentlichen Vorplatz mussten wir klären, welche Beschriftungen wir als sinnvoll erachten und welche Hinweise auf städtische Plätze wir integrieren wollen.» Zum Einen gab es die rein sachliche Aufgabe, wie Studierende und Gäste sinnvoll durchs Gelände, zum richtigen Eingang und zum entsprechenden Stock geführt werden können. Zum anderen sollte die Ästhetik stimmen und mussten optische Anforderungen entsprechend dem Corporate Design der Schule erfüllt werden. Keine einfachen Blechschilder waren gefordert, vielmehr sollten grosse Stelen in Glas und mit integrierten Bildschirmen über das Areal weisen.

Allen einzelnen Orientierungselementen gemein ist dabei ein speziell entwickeltes Moirée-Muster. Werden zwei gleiche Muster hintereinander und leicht zueinander versetzt dargestellt, ergibt sich für das Auge eine optische Illusion, die die betrachtete Oberfläche in Bewegung zu setzen scheint. Wie dieses Muster zu realisieren sei, wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Westiform gelöst. Die Schule wünschte Schilder aus Glas und Acryl, mal mit Bildschirm und mal ohne, der Inhalt der Glasschilder sollte bei Bedarf auswechselbar sein und die Farbgebung über alle Elemente gleich. «Wir mussten jedes Element einzeln durchdenken und uns überlegen, welche Anforderungen daran gestellt werden», so Matthias Hirsch von Westiform. «Für jede Stele zeichneten wir Detailpläne, mit allen einzelnen Platten und Druckmustern.» Dabei wurde auch definiert, mit welchem Farbton die einzelnen Seiten zu bedrucken oder zu folieren seien. Denn auch bei extraweissem Glas ist es ein Unterschied, ob man einen Farbton direkt sieht, oder ob er ein oder zwei Glaslagen tiefer gedruckt ist. Nach aussen wirken die Farben nun als Einheit, in der Anmischung jedoch unterscheiden sie sich.

Die Tafeln sind mal mit statischem Inhalt, wie zum Beispiel Orientierungspläne, mal mit dynamischem Inhalt, also mit eingebauten Bildschirmen oder veränderbaren Tafelinhalten hinterleuchtet ausgeführt. «Von den kleinen Schildern produzierten wir mehrere hundert, von den grossen Stelen jeweils ein paar», ergänzt Matthias Hirsch. «Für die Türschilder, deren Beschriftung häufiger wechseln wird, haben wir der FHNW eine passende Druckvorlage gegeben, damit die Schule diese kleinen Anpassungen selbst vornehmen kann.»

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen des Werkplatzes Schweiz.

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