Die Wandverkleidung aus Schweineblasen.

Keine Kuhhaut

«Nose to tail» wird in der Gastronomie gerade rauf und runter dekliniert: Statt nur Filet und Steak zu verarbeiten, verwerten die Köche alle Teile vom Tier. Eine ähnliche Idee verfolgt nun die Designerin Lavinia Hausner – mit mässigem Ergebnis.

«Nose to tail» wird in der Gastronomie gerade rauf und runter dekliniert: Statt nur Filet und Steak zu verarbeiten, verwerten die Köche alle Teile vom Tier. Eine ähnliche Idee verfolgt nun die österreichische Designerin Lavinia Hausner. Anstelle edlen Leders verarbeitet sie Schweineblasen zu einer Wandverkleidung. «Aussergewöhnliche Lederarten müssen nicht mehr rein von exotischen Tieren stammen», sagt sie. Und weiter: «Durch die Konfrontation mit dem Unbekannten sollen Vorurteile abgebaut werden, die mitunter für unseren Ekel mitverantwortlich sind», erklärt sie. Interessanter Ansatz, die Umsetzung aber hinkt: Anstelle von Krokodilleder und Schlangenhaut auf Schweineblasen zu setzten, mag funktionieren – sie aber als ganzes einzusetzen, tut der Sache keinen Dienst. Wir empfehlen weniger Konfrontation, dafür mehr Adaption. Sprich: Für ein langfristiges Projekt wäre es nötig, die Blasen wie herkömmliches Leder zur Fläche zu verarbeiten – schliesslich kommen Rinderherz und Lammlunge auch nicht in ihrer ursprünglichen Form auf den Teller.

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