Die Südfassade des Kinderspitals St.Gallen anno 1967, ein Jahr nach der Aufnahme des Betriebs.

Wohnen im St. Galler Kinderspital

Ein weiteres Spital ist bald kein Spital mehr. Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen macht sich Gedanken, wie man im Bau von Danzeisen + Voser wohnen könnte.

Der Ursprungsbau des Kinderspitals St.Gallen ist ein Werk des renommierten Ostschweizer Architekturbüros Danzeisen + Voser in Zusammenarbeit mit Plinio Haas. Schönste Beton-Sechziger-Jahre also, dazu bestens gelegen im zentrumsnahen Quartier St.Fiden.

Wie René Hornung im Ostschweizer Kulturmagazin Saiten berichtet, hat die Ortsbürgergemeinde St.Gallen verschiedene Studien in Auftrag gegeben, die sich mit der Umnutzung des Kinderspitals zu Wohnungen beschäftigt. Hintergrund: In zwei Jahren zieht das Ostschweizer Kinderspital aufs Areal des Kantonsspitals; die Ortsbürgergemeinde als Grundeigentümerin wird das Grundstück mitsamt der Bauten übernehmen. 

Nach Besprechungen mit dem Sachverständigenrat für Städtebau liegen nun zwei Bebauungsideen vor. Beide gehen davon aus, dass der markante Ursprungsbau mit den durchlaufenden Balkonen zu Wohnungen umgebaut werden kann. Sie unterscheiden sich aber darin, wieviele der weiteren Spitalgebäude und Anbauten auf dem Areal erhalten und weiter genutzt werden sollen.

Von Seiten Ortsbürgergemeinde heisst es: «Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen hat […] im Sinne der Nachhaltigkeit entschieden, die weiteren Planungen mit den bestehenden Spitalbauten bzw. einem Teil davon an die Hand zu nehmen. In einem späteren Varianzverfahren soll sich zeigen wie im Detail mit den bestehenden Spitalbauten umzugehen ist, wobei geplant ist, insbesondere den Bau von Danzeisen + Voser fürs Wohnen umzunutzen.»

Ein weiterer Fall also für Hochparterres ‹Operation Spital› – wir bleiben dran. 

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Kommentare

Andreas Konrad 03.08.2024 15:37
Architektur - Agitprop vom Feinsten : Wer sich den Bau vor Ort anschaut, sieht ein verbasteltes Elend, die Stadtfassade ( im Gegensatz zur klassischen Riegelfassade im Bild ) war von Anfang an ein gestalterisches Nichts. Belanglose Wegwerfarchitektur aus der Hochkonjunktur. Der Landverbrauch ist immens, der inzwischen angestaute Materialmix ein Horror. Das kann dann mal weg.
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