Ein Buch für die Velowende von Patrick Rérat, Ursula Wyss, Michael Liebi und Christine Lehmann..
In Zusammenarbeit mit Energie Schweiz

Velo-Manifest

Die Bevölkerung verlangt nach lebenswerten Städten und Gemeinden. Für immer mehr Menschen gehören dazu auch bessere und sichere Bedingungen für den Radverkehr. Vier Expertinnen haben dazu ein Buch verfasst.

Die Bevölkerung möchte lebenswerte Städte und Gemeinden. Für die Mehrheit gehören dazu auch bessere und sichere Bedingungen für den Radverkehr. Das ist inzwischen in den meisten Verwaltungen angekommen und wird politisch und an der Urne immer wieder eindrücklich bestätigt. Es gibt deshalb kaum eine Stadt, die nicht auf Veloförderung setzt. Zwischen Versprechen und Umsetzung klaffen aber oft Welten. Das ist auch in der Schweiz so. Denn noch immer stehen veraltete Planungskonzepte und eine allzu zögerliche Politik einer effektiven und raschen Veloförderung entgegen. Und meistens steht das Auto mit einer starken Lobby dazwischen. Gegenbeispiele sind Vorreiter-Städte wie Amsterdam.

Für das Autoren-Team ist diese Stadt, wie die Niederlande überhaupt, beispielhaft. Es ist überzeugt, dass eine Verkehrswende hin zu mehr Velo möglich und vor allem unabdingbar ist. Das bedingt jedoch die Änderung von Gewohnheiten und einen Blick, der das «System Auto» hinterfragt und Alternativen aufzeigt. Das Buch zeigt anschaulich, wie dank der Velowende Platz auf den Strassen für die vielfältigen Bedürfnisse und damit für mehr Lebensqualität für alle frei wird. Dafür bringen die vier Autorinnen und Autoren ein hohes Verständnis für die Zusammenhänge, wie Verkehr funktioniert. Zwei sind und waren in Exekutivämtern an der Umsetzung von Velostädten beteiligt. Ursula Wyss war der Kopf der «Velo Offensive» in Bern und hat diese erfolgreich umgesetzt.

Dem einschlägig bewanderten Publikum ist zwar vieles bekannt, wird aber neu und kompakt zusammengefasst. Etwas zu wenig zu Wort kommt der Aspekt, dass neben der Autozentriertheit auch der ÖV in den Schweizer Städten noch immer ein Hemmschuh für die Veloförderung ist. Mit ein Grund, warum es gerade in Zürich diesbezüglich noch immer harzt.
Ansonsten ist es ein Mutmacher-Buch, das sich gleichermassen an ein interessiertes Publikum wie auch an Aktivistinnen und Aktivisten richtet. An sie gerichtet gibts am Schluss eine Todo-Liste mit 10 Punkten. Der letzte lautet: @Alle: Noch heute anfangen. Radfahren macht Spass, es macht glücklich und es hilft den Städten. Genau.

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