Eine Untersuchung der Arbeitsplatzkultur in der britischen Architekturbranche zeigt: Mobbing, Diskriminierung und sexuelles Fehlverhalten sind dort weiter verbreitet, als in anderen Berufsgruppen.
Das britische Onlinemagazin Dezeen berichtete schon über den Gender pay gab in der britischen Architektur oder wie die Gestaltung der gebauten Umwelt Frauenfeindlichkeit ermöglicht. In einem aktuellen Beitrag geht es um Arbeitsbedingungen.
Eine vom britischen Architects Registration Board (ARB) durchgeführte Untersuchung der Arbeitsplatzkultur in der Architektur habe ergeben, dass Mobbing, Diskriminierung und sexuelles Fehlverhalten in diesem Beruf weit verbreitet sind. Demnach leiden Architektinnen häufiger unter Diskriminierung und sexuellem Fehlverhalten als andere Berufsgruppen, die vergleichbare Untersuchungen veröffentlicht haben, darunter Akademiker und einige medizinische Berufe.
Ein Viertel der weiblichen Fachkräfte habe unwillkommene sexuelle Annäherungsversuche und 38 Prozent unwillkommene sexuelle Bemerkungen erlebt. 38 Prozent der Architekturfachleute habe Beleidigungen, Stereotypen oder Witze im Zusammenhang mit geschützten Merkmalen erhalten. Diese Zahl stieg auf 53 Prozent bei weiblichen Fachkräften, 46 Prozent bei Angehörigen ethnischer Minderheiten und 46 Prozent bei Menschen mit Behinderungen. Insgesamt hatten 41 Prozent der Fachleute Mobbing erlebt, 33 Prozent irgendeine Art von Diskriminierung und 10 Prozent sexuelles Fehlverhalten, laut ARB ein «signifikanten Anteil».
Die Folgen daraus? Das ARB werde «strengere berufliche Standards für Architekten setzen», indem er Leitlinien für Führung und Integration bereitstellt und den Betroffenen Unterstützung bietet.
Viele an der Umfrage beteiligten äusserten sich besorgt darüber, unterbezahlt, überarbeitet und unterbewertet zu sein, so Dezeen. Ein internationales Phänomen. Architektur Basel führte 2023 eine Umfrage für die Schweiz durch, 2024 folgte diejenige von (non-)Swiss Architects. Die Zahlen sind hier noch um einiges besorgniserregender. Allerdings sollte man daraus keine vorschnellen Schlü...
«Underpaid, overworked and undervalued»
Eine Untersuchung der Arbeitsplatzkultur in der britischen Architekturbranche zeigt: Mobbing, Diskriminierung und sexuelles Fehlverhalten sind dort weiter verbreitet, als in anderen Berufsgruppen.
02.12.2024 11:45