Transformation und Lernprozess

Die Werkstadt Zürich nimmt Formen an: Die Umnutzung der SBB-Hallen zeigt exemplarisch, wie urbane Planung und Partizipation einhergehen können. Eine Zwischenbilanz.

Fotos: Christian Senti

Die Werkstadt Zürich nimmt Formen an: Die Umnutzung der SBB-Hallen zeigt exemplarisch, wie urbane Planung und Partizipation einhergehen können. Eine Zwischenbilanz.

Fast über einen Kilometer erstrecken sich die SBB-Werkstätten in Zürich – eine Kette von hellen Backsteinbauten im Schatten einer ehrwürdigen Kastanienallee. 1909 bis 1911 erbaut, gehören sie zu den grossen Industriearealen der Stadt. Noch heute sind sie originalgetreu erhalten, seit 2018 stehen sie unter Denkmalschutz. Mehr als 100 Jahre lang wurde hier an Zügen, Waggons und Lokomotiven gefräst, gebohrt und geschweisst, auf dem Höhepunkt um 1955 arbeiteten rund 1000 Menschen in etwa 30 verschiedenen Berufen. Doch der Reparaturbetrieb auf dem Areal ist kleiner geworden. ###Media_2### Seit 2016 öffnet sich die westliche Hälfte schrittweise für neue Nutzungen. Und erst seither traut man sich ins Innere und staunt über die Tiefe des Geländes mit seinen Gassen und Plätzen, aber auch über die neue Geschäftigkeit, die in den grossen Hallen und in den Zeilenbauten entlang der Strasse Einzug gehalten hat. Die Werkstadt Zürich, wie das Areal jetzt heisst, ist ein Gewerbegebiet neuen Typs, es dient voll und ganz der «urbanen Produktion». In die alten Hallen und Backsteinriegel sind junge Firmen eingezogen. Die Atmosphäre ist ruhig, ein wenig nüchtern im Vergleich etwa zum Lagerplatz in Winterthur. Hier wird nicht gefeiert, sondern gearbeitet. An den Backsteinwänden prangen bekannte Namen: Vicafé und Zuriga, Soeder, Qwstion, Bierwerk, Veloblitz, Transa. «Mir gefällt die Lebendigkeit, die hier Einzug gehalten hat», sagt Barbara Zeleny, Leiterin Anlageobjekte Entwicklung Urban bei den SBB, «und dass die Bauten, die respektvoll umgebaut worden sind, jetzt so eine Strahlkraft besitzen. Aus einem geschlossenen Areal ist ein attraktiver Ort geworden, ein lebendiger Teil des Quartiers.» Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist in der Werkstadt Zürich allgegenwärtig. Beim Umbau der grossen Halle sind Fahrleitungsmasten der SBB und Balkonbrüstungen vom Spital in Winterthu...

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