Wer mit den neuen Baustoffen baut, muss prüfen, welche Regeln gelten, wenn Netto-Null darauf steht. Ansonsten ist dem Klima nicht geholfen, im Gegenteil.
Sieben Faustregeln
für Carbon Removal
Wer mit den neuen Baustoffen baut, muss prüfen, welche Regeln gelten, wenn Netto-Null darauf steht. Ansonsten ist dem Klima nicht geholfen, im Gegenteil.
Fotos: Ephraim Bieri
Carbon Removal kurz erklärt Carbon Dioxide Removal (CDR), oder kurz Carbon Removal, bezeichnet Massnahmen, um CO₂ dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen. Diese CO₂-Entfernung kann technologisch oder auf natürliche Weise geschehen, etwa durch Aufforstung. Carbon Removal ist kein Ersatz für die Vermeidung und Reduktion von Emissionen, sondern eine Ergänzung. Carbon Removal wird als notwendig angesehen, um die Klimaziele und Netto-Null zu erreichen.
In einer komplexen Welt gibt es auch zu Carbon Removal keine einfachen Antworten. Im Bauen ist es weder des Teufels noch Wunderwaffe. Zu viele Akteure sind mit Neugierde, Tatendrang und guten Absichten am Werk. Umgekehrt sprechen zu viele Problemfelder für einen allzu lockeren Umgang mit der CO₂-Buchhaltung. Während sich Technologien, Regulierung und Markt zügig entwickeln, ist klar: 1. Reduction First Carbon Removal birgt die Gefahr, vom Eigentlichen abzulenken: der Reduktion der Treibhausgasemissionen durch die Dekarbonisierung der Industrie und den Ersatz emissionsintensiver Baustoffe durch emissionsarme. Ob wir in der Summe nun 90 Prozent reduzieren und 10 Prozent entfernen oder anders: Wir müssen reduzieren, reduzieren, reduzieren. Erst danach kommt Carbon Removal ins Spiel. 2. Ziele trennen Anreize für temporär gespeicherten Kohlenstoff in biogenen Baustoffen wie Holz machen Sinn. Ob in Länderbilanzen oder Gebäudelabels: Wir brauchen getrennte Ziele für die CO₂-Reduktion und Carbon Removal, egal, ob die Speicherung dauerhaft oder temporär ist. Nur so verhindern wir Rebound-Effekte, also beispielsweise, dass mehr Carbon Removal zu weniger Effort bei der CO₂-Reduktion führt. 3. Speicherdauer beachten Laut Wissenschaft sind tausend oder mehr Jahre nötig. Vor allem bei biogenen Baustoffen wie Holz oder Stroh ist das alles andere als sicher. Niemand kann heute garantieren, dass in 60 oder 100 Jahren jede...
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