Segelschiff statt Jacht

Kosten und Lärmschutz sind heute bestimmende Faktoren bei der Architektur. Die Zürcher Schulanlage Guggach zeigt, wie man damit jonglieren kann. Dafür gibt es in der Kategorie Architektur den Hasen in Gold.

Fotos: Daisuke Hirabayashi

Kosten und Lärmschutz sind heute bestimmende Faktoren bei der Architektur. Die Zürcher Schulanlage Guggach zeigt, wie man damit jonglieren kann. Dafür gibt es in der Kategorie Architektur den Hasen in Gold.

Die Wunschliste war lang: Mehr als 100 günstige Wohnungen, Gewerberäume, ein Primarschulhaus und einen Quartierpark sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs zum Guggach-Areal planen. Umso überraschender war, dass ein junges Team gewann: die Arbeitsgemeinschaft der Architekturbüros Donet Schäfer Reimer (Zürich) und Weyell Zipse (Basel) mit dem Atelier Loidl Landschaftsarchitekten aus Berlin. Die drei Bereiche des Wettbewerbsprojekts machte das Verteilen der «Beute» einfach: je ein Auftrag pro Büro. Die Basler übernahmen das Schulhaus – auch weil sie im Jahr davor schon einen Schulhauswettbewerb gewonnen hatten. ###Media_7### Der Schulgang als Segeltörn Zwei grosse Wohnbauten und das Schulhaus lassen den Verkehrslärm zweier Hauptstrassen nur gedämpft in den Park dringen. Doch dank sorgfältig gestalteter Aussenräume zwischen den Bauten ist er gut mit dem Quartier verbunden. Eingeschossige Häuser am Grün, ein Kindergarten und ein Vereinslokal, nehmen den grossen Bauten die Wucht. Der Park geht über in die bestehenden Kleingärten. Vor den Wohnhäusern erzeugt ein Bachlauf das Gefühl von unberührter Natur. Die «Wiese» vor dem Schulhaus macht das genaue Gegenteil: Ihr grüner Sportbelag wellt sich zu Hügeln, darauf knallgelbes Klettergerät. Die Lage am Park hat der Schule den Raum beschert, der ihren Charakter prägt: Ein grosses Atrium öffnet sich durch ein riesiges Glastor zum Grünraum. Ein Dach, ebenfalls aus Glas, schützt vor der Witterung. In dieser lichten Halle kommen die Kinder an. Hier gelangen sie über eine grosse Freitreppe zu ihrem Schulzimmer auf der ersten oder zweiten Etage, rennen, springen und «töggelen» in der Pause, wenn es draussen regnet, oder sitzen Brot essend auf dem Treppenpodest. Beim Unterricht im Sommer arbeiten sie vielleicht an einem Tisch am offenen Tor mit Blick in den Park, denn der Galerieumgang weitet sic...

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